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Nur qualifizierte und unabhängige Anlageberatung ist der Bringer

Anlageberatung hat häufig keinen Nutzen für Privatanleger. Das zeigen mehrere aktuelle Studien der Uni Frankfurt. Doch die Gründe dafür sind vielschichtig – und die Anleger müssen sich auch an ihre eigene Nase fassen.

Professoren vom House of Finance der Goethe-Universität in Franfurt haben Anlegerdaten von einer großen deutschen Bank sowie einem großen Online-Broker mit angeschlossenen unabhängigen Finanzberatern untersucht. Für beide Banken ergab sich, dass sich die Depots von Anlegern, die sich hatten beraten lassen, nicht besser entwickelten als Depots vergleichbarer Anleger, die nur auf sich selbst vertrauten.

Und dafür gibt es mehrere Gründe: Hauptursache ist offenbar die falsche Anreizstruktur für Anlageberater in Banken, die nach dem immer noch gängigen Provisionsmodell arbeiten: Sie stellen nämlich nicht den Kundennutzen an oberste Stellen, sondern für sie ist es wichtiger, ordentlich durch den Abverkauf von Anlageprodukten zu verdienen. So zeigt die Untersuchung zum Beispiel, dass Kunden nach einer Beratung deutlich mehr Umschichtungen an ihrem Depot vornehmen als Kunden, die ihr Depot selbst managen. Viele Umschichtungen kosten bekanntlich Geld – was aber vor allem dem Anlageberater nutzt und ihm Provisionen bringt.

Lediglich die Anlageberatung stärker an die Kandarre zu nehmen, reicht nach Meinung der Forscher aber nicht aus. Denn auch die Kunden selbst sind Teil der Misere. Denn sie nutzen unabhängige Anlageberatung, die nicht provisionsbasiert arbeitet, sondern sich am Interesse der Kunden orientiert, viel zu wenig. Statt dessen vertrauen sie auf ihr eigenes, oft nur mäßiges Anlagegeschick. Doch hätten die Kunden den unabhängigen Anlageempfehlungen vertraut, hätte sich ihre Performance deutlich verbessert. Unabhängige Beratung hat also ihren Wert, doch das müssen die Kunden erst einmal begreifen.

Die Forschungspapiere lassen sich unter folgenden Adressen herunterladen:
Hackethal, Haliassos, Japelli
Hackethal, Inderst, Meyer
Bhattacharya et al

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2 Kommentare
  1. Ich habe einen unabhängigen Finanzberater aufgesucht und um Beratung gegen Honorar ersucht.
    Fazit: der Fonds, den er mir empfahl, zeigt Jehrelang keinerlei Gewinn, Der fons aus meinem Bestand, den er mir zu verkaufen empfahl, entwickelte sich in den Folgejahren bestens, ulnd über die Schiffsfonds wollen wir den Mantel des Schweigens breiten.
    Soviel zur unabhängigen Beratung gegen Honorar.

  2. So unabhängig wie er sich nannte, war er dann wohl doch wieder nicht. wer Schiffsfonds empfiehlt, hat in der Regel nur die Vertriebsprovision im Kopf.

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