Der Rückschlag an den Börsen seit Jahresbeginn reizt so manchen Anleger zum Wieder- oder Neueinstieg. Aber immer wieder ist zu hören, es sei ja so verflixt schwer, günstige Aktien zu finden. Dabei gibt es zurzeit so viele preiswerte Titel wie lange nicht mehr – wenn man rein mechanisch die beiden gebräuchlichsten Kaufkriterien heranzieht: das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und die Dividendenrendite. Wer es gleich doppelt gemoppelt haben will, kann beide Kennziffern kombinieren.
Nehmen wir als Beispiel den DAX, der uns allen vermutlich am nächsten liegt und checken KGVs und Dividenden der 30 Titel. Da viele Anleger allmählich schon auf die Gewinnschätzungen für 2011 schielen – weil die Börsen üblicherweise einen Vorlauf vor der tatsächlichen Entwicklung von neun bis zwölf Monaten aufweisen – dienen hier die Gewinnschätzungen der Deutschen Bank für 2011 als Bezugsgrößen. Das Ergebnis: Fast die Hälfte, nämlich 13 Unternehmen, glänzen mit einem KGV von zehn oder weniger. Bei der Dividendenrendite sieht es genauso günstig aus: 13 Aktien locken mit Verzinsungen (auf Basis der letzten veröffentlichten Dividendenvorschläge) von mehr als 2,5 Prozent, also in etwa der Rendite, die Anleger für Bundesanleihen mit fünf Jahren Laufzeit erhalten. Zehn Unternehmen zahlen sogar mehr als die 3,1 Prozent für Zehnjahresanleihen.
Die niedrigen KGVs und die hohen Dividendenrenditen sind klare Zeichen dafür, dass der DAX keineswegs überbewertet ist. Das zeigt sich dann noch deutlicher, wenn man das unternimmt, was professionelle Anleger gerne tun: Mehrere Kennziffern gleichzeitig anwenden. Und da finden wir, wenn wir nach einem KGV von höchstens zehn und gleichzeitig einer Dividendenrendite von mindestens 2,5 Prozent suchen, immerhin neun Aktien im DAX, die diese Kriterien erfüllen: Allianz, BASF, Bayer, Deutsche Post, E.ON, Metro, Münchener Rück, RWE Stämme und Siemens. Und: Auf alle Neune gibt es ja auch noch jede Menge interessanter Zertifikate.
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