Das Nachhaltigkeits-Rating von Firmen, ETF und Fonds können Anleger jetzt ganz einfach und unkompliziert im Internet prüfen – und das kostenlos. Der renommierte Indexanbieter MSCI veröffentlicht, wie nachhaltig er zum Beispiel Firmen wie SAP, Siemens oder ETF auf den Euro Stoxx und den MSCI World Index beurteilt.
Entscheidend sind die ESG-Kriterien
Der Indexanbieter MSCI hat ein neues Tool auf seiner Webseite. Das Nachhaltigkeits-Rating ermöglicht es Anlegern, in übersichtlicher Form die Stärken und Schwächen der Nachhaltigkeit einer Aktie, eines ETF beziehungsweise Fonds oder eines Index zu sehen. Nach eigenen Angaben bewertet MSCI rund 7500 Firmen sowie 36.000 Fonds und ETF (Exchange Traded Funds) weltweit nach ESG-Kriterien. Die drei Buchstaben stehen für
- Environmental (Umwelt, z. B. Klimaschutz, Schadstoffausstoß, Luftqualität, Energiemanagement, Wasser- und Abwassermanagement),
- Social (Soziales, z. B. Menschenrechte, gute Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit, Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter, Personalentwicklung, Datensicherheit, Produktqualität und -sicherheit,
- Governance (Unternehmensführung, z. B. Unternehmensethik, Wettbewerbsverhalten, Risikomanagement, Vermeidung von Bestechung und Korruption, Einhaltung der Steuerregeln).
Zu den ESG-Ratings für Fonds und ETF von MSCI geht es hier. Nutzer sehen zum Beispiel, wie hoch der Anteil der Firmen im ETF oder Fonds ist, die gegen den UN Global Compact verstossen oder wieviel Prozent die Bestnote AAA oder die schlechteste Bewertung mit CCC erhalten haben. Mit den Ratings dürfte Anlegern auch deutlich werden, dass ein Investment nach ESG-Kriterien hohen ethischen Ansprüchen nicht unbedingt gerecht wird.
Für ETF-Anleger interessant ist auch der Vergleich des Nachhaltigkeits-Ratings von DAX, Euro Stoxx 50 und MSCI World. Da sich die ETF auf den Index beziehen, gelangt man zu den Ergebnissen, indem man einen ETF auf den jeweiligen Index betrachtet. Der DAX schneidet mit der Gesamtnote A schlechter ab als Euro Stoxx 50 und MSCI World, die beide mit AA bewertet sind. Es wird sichtbar, dass in Relation zu den Umsätzen der Unternehmen die CO2-Emissionen der deutschen Firmen hoch sind, bei den beiden anderen sind sie hingegen moderat. Deutlich strikteren Regeln unterliegen die klassichen Nachhaltigkeits-Indizes wie zum Beispiel auf den MSCI SRI (Socially Responsible Investing) oder den Dow Jones Sustainability Screened.
Das Nachhaltigkeits-Rating gibt es für Aktien, Fonds, ETF und Indizes
Nicht nur für Fonds, auch für Aktien lassen sich die Ergebnisse im Detail betrachten. Zum ESG-Rating für große Aktiengesellschaften wie SAP, Allianz & Co geht es hier (scrollen Sie auf der Seite etwas nach unten bis zum Suchfeld „Search by company or ticker“ und geben dort den Namen der Aktiengesellschaft ein).
Nachhaltigkeits-Ratings gibt es auch von anderen Anbietern, diese sind jedoch weniger detailliert und nicht so umfangreich. Bei der Ratingagentur Morningstar gibt es zum Beispiel eine ESG-Bewertung für Fonds und ETF, aber nicht für Aktien.
Foto: Christian Olaf Adickes/unsplash.com
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