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Mehr Transparenz für die EZB!

Jörg Asmussen und Benoit Coeure sind beide Mitglied des EZB Direktoriums und haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen, dass die Europäische Zentralbank genau wie die Notenbanken der USA und Großbritanniens künftig ihre Sitzungprotokolle veröffentlicht. Gut so.

Bisher stehen Asmussen und Coeure mit ihrem Vorstoß noch alleine da. Und der Widerstand formierte sich sofort. Wenn öffentlich werde, wer mit welcher Begründung wie gestimmt hätte, werde der Druck der Lobbyisten auf einige Direktoriumsmitglieder steigen, heißt es. Gut möglich also, dass die Idee erst einmal wieder kassiert wird.

Doch mehr Transparenz ist überfällig. Kaum eine öffentliche Institution bestimmt das Wohl und Wehe vieler Europäer so direkt wie die EZB. Jeder im Euroraum, der einen Kredit oder ein Bankguthaben hat, ist direkt von jeder Entscheidung der Zentralbank betroffen. Gar nicht zu reden von den indirekten Wirkungen, die gute oder schlechte Geldpolitik auf Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Sozialsysteme haben.

Und der Bürger hat so gut wie keinen Einfluss auf die Handlungen des Direktoriums – im Sinne einer soliden, unabhängigen Geldpolitik ist das auch sinnvoll. Abwählen ist also nicht – die Mitglieder werden ernannt. Da ist es meiner Meinung nach allerhöchste Zeit, dass die Entscheidungen zumindest so transparent gemacht werden wie irgend möglich. Und die Sitzungprotokolle sind da ein wichtiger Baustein. Also: Daumen drücken für den Vorschlag.

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