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Macron siegt – und der Dax hält inne

Ganz eindeutig fiel der Wahlsieg von Europafan Emmanuel Macron bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich aus. Damit ist ein schnelles Ende des Euro und der Europäischen Union erst einmal vom Tisch. Die Börse reagiert nach anfänglicher Euphorie dennoch mit Kursverlusten. Warum?

Gewinnmitnahmen heißt die übliche Erklärung für eine solche Entwicklung. Ein positives Ereignis wird von den Anlegern vorab gefeiert, und wenn es dann eintritt, verkaufen die Investoren ihre Aktien und machen ihre Vorahnung so zu barem Geld.

Doch das scheint heute etwas kurz gegriffen. Denn die Wahl von Macron hat zwar ganz klar heftige Turbulenzen von den Märkten ferngehalten, die eine Wahl der Europa feindlichen Rechtspopulistin Marine Le Pen bedeutet hätte. Der weitere Weg Frankreichs und Europas ist aber noch lange nicht festgelegt.

Ausgerechnet Macron selber hat die Euphorie gestern nach seiner Wahl deutlich gedämpft. Statt mit Siegerposen trat er nachdenklich auf und erinnerte alle an die gigantischen Aufgaben, die jetzt zu lösen sind. Das ist klug und richtig.

Denn Macron will zunächst Frankreich verändern, bevor er die EU reformiert. Und schon ersteres wird ein Herkulesaufgabe. Den Arbeitsmarkt öffnen zum Beispiel. Frankreich hat eine starke und aggressive Linke, die politische Auseinandersetzungen gerne auf die Straße trägt und schon so manches Vorhaben zum Scheitern gebracht hat. Wie Macron das und den Widerstand von der starken Rechten brechen will, bleibt abzuwarten.

Denn eine eigene Machtbasis hat er noch nicht. Die Parlamentswahlen in Juni könnten seiner Bewegung „En Marche“ zwar ein paar Sitze im Parlament verschaffen, eine bequeme Mehrheit ist aber unwahrscheinlich. So reift bei den Börsianern offensichtlich die Erkenntnis, dass das Wahlergebnis von gestern zwar ein wichtiger Etappensieg ist. Der Weg zu einem reformierten Frankreich ist aber noch weit. Und der zu einer reformierten EU noch weiter.

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