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Freitagsfrage. ETFs oder Aktienfonds – wer bringt mehr Ertrag?

ETFs, also börsengehandelte Indexfonds, haben in den vergangenen Jahren immer mehr Anlagegelder angezogen – zu Lasten herkömmlicher Aktienfonds. Ist diese Rotation aus aktiv gemanagten Fonds in passive Indexprodukte aus Ertragssicht gerechtfertigt?

Ja, lautet die klare Antwort, wenn man die jüngste Studie von „S+P Dow Jones Indices“ zu Rate zieht. Der US-Indexanbieter untersucht halbjährlich, welcher Prozentsatz der aktiv gemanagten Aktienfonds in verschiedenen Zeitintervallen schlechter abgeschnitten hat als der zugrunde liegende Index. Das Ergebnis für die in Europa aufgelegten Fonds ist ernüchternd.

Ende 2016 war bei 80,4 % aller Fonds mit Schwerpunkt europäische Aktien die Einjahresperformance schlechter als der Index (S+P Europe 350), bei deutschen Aktien lag die Quote sogar bei 87,9 %,  bei US-Aktien dagegen „nur“ bei 77,2 %. Besonders frappierend ist, dass 93,6 % aller Emerging-Markets-Aktienfonds ihre Benchmark verfehlt haben. Dabei waren viele Fachleute bisher davon ausgegangen, dass sich gerade in Schwellenländern mit ihren teilweise ineffizienten Märkten die Expertise von Fondsmanagern besonders auszahlt.

Im 3- und 5-Jahreszeitraum waren die Manager von Fonds mit Schwerpunkt europäische und deutsche Aktien zwar etwas besser als im kurzfristigen Vergleich, aber mit jeweils rund 74 % Index-Verfehlung auch nicht gerade überragend. Bei US-Aktien dagegen verpassten sowohl im 3- als auch im 5-Jahreszeitraum jeweils stolze 97 % die Indexentwicklung.

Auch im 10-Jahreszeitraum schneiden die in Europa aufgelegten Fonds mit amerikanischen Aktien extrem schlecht ab, erreichen doch fast 98 % nicht den Index. Dagegen halten sich die Manager, die sich auf europäische und deutsche Aktien konzentrieren mit 88,2 % und 82,3 % Index-Verfehlung noch vergleichsweise gut. Den Vogel aber schossen die Emerging-Markets-Fonds ab. Hier schnitten in den letzten 10 Jahren alle Fonds, also 100 %, schlechter ab als der Index.

Die Daten bestätigen im Großen und Ganzen frühere Untersuchungen anderer Fonds- und Indexdienstleister. Kein Wunder also, dass nach den Berechnungen von Morningstar im vorigen Jahr allein in den USA Aktien-Indexfonds einen Zufluss von 390 Milliarden Dollar verzeichnete, aktiv gemanagte dagegen einen Abfluss von 423 Milliarden Dollar. In Europa war das Verhältnis nach den Berechnungen des Datendienstleisters zwar bei weitem nicht so extrem, aber auch hier gewinnen ETFs und sonstige Indexfonds zunehmend an Bedeutung – dank im Durchschnitt besserer Performance und deutlich geringerer Kosten.

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2 Kommentare
  1. Schade, dass die Finanzjournalisten nur eine einzige Studie zitieren. Für den Leser wäre doch auch interessant, welche Studien das Gegenteil belegen, bzw. welche aktiven Fonds den Index in den letzten Jahren übertroffen haben. Es mögen wenige sein, aber es gibt sie.
    fondsdiscount.de/magazin/news/aktive-fondsmanager-erhalten-hoechste-zufluesse-seit-5-jahre-2561/
    Und übrigens: Eine Indexanbieter-Studie zu zitieren und dann zum Ergebnis zu kommen, dass Indexfonds besser abschneiden als aktive Fonds, finde ich nicht sehr ausgewogen.

  2. Es gibt zahlreiche Studien, die alle zu ähnlichen Ergebnissen kommen, z.B. von Morningstar zu US-Aktien ( corporate1.morningstar.com/ResearchLibrary/article/796672/the-morningstar-activepassive-barometer—year-end-2016) oder von Euro am Sonntag zu dt. Aktien ( finanzen.net/nachricht/fonds/Euro-am-Sonntag-Titel-Aktiv-gemanagte-Fonds-oder-ETFs-Der-grosse-Rendite-Check-5160464)

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