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Klöckner, Thyssen, Salzgitter: Stahlaktien bleiben auf dem Weg nach oben

Die heute veröffentlichten erfreulichen Quartalszahlen von Klöckner + Co zeigen es: Am Stahlmarkt ist das Schlimmste überstanden, die deutschen Stahlaktien haben viel Potenzial nach oben. Nicht nur Klöckner, sondern auch ThyssenKrupp und Salzgitter sind noch meilenweit von ihren alten Höchstständen entfernt.

Erstmals seit zehn Quartalen wieder ein Gewinn – Klöckner, Europas größter konzernunabhängiger Stahlhändler, hat sich aus der tiefen Krise herausgearbeitet und versprüht auch für den restlichen Jahresverlauf Optimismus. Angesichts eines um stolze 55 % höheren operativen Ergebnisses kein Wunder. Die Klöcker-Aktie gehört mit einem Kursgewinn von gut 15 % seit Jahresbeginn also nicht zu Unrecht zu den Highflyern.

Ähnlich stark zugelegt hat die Thyssen-Aktie. Nur der dritte im Bunde, Salzgitter, tanzt aus der Reihe. Seit der Jahreswende hat sich der Kurs kaum verändert. Hier schlägt sich das extrem schwache Geschäft mir Großröhren nieder, aber auch einige hausgemachte Probleme wirken belastend.

Trotz der guten Kursentwicklung der Stahltitel, die bereits 2013 ihren Anfang nahm, hängen sie aber immer noch weit hinter ihren einstigen Höchstständen aus der Zeit vor der Finanzkrise zurück: Salzgitter kosteten damals mehr als 150 Euro, jetzt sind es gut 30 Euro, ThyssenKrupp liegen mit 20,50 Euro etwa 15 Euro unter dem Hoch und Klöckner + Co werden mit etwa 11,50 Euro nur zu einem Fünftel der damaligen 57 Euro gehandelt.

Solche Kurse sind allerdings jetzt noch Phantasiewerte. Denn die Stahlbranche arbeitet sich erst langsam aus ihrem Tief heraus. Und der Aufstieg dürfte vorerst zäh verlaufen. Gleichwohl haben die Aktien gute Kurschancen, denn die Erträge werden gleich von vier Entwicklungen angetrieben:

Erstens und am wichtigsten: Die Stahlpreise haben eine Wende vollzogen und liegen für die meisten Sorten deutlich höher als vor Jahresfrist. Allerdings ist es  bis zu den früheren Spitzenpreisen noch ein weiter Weg. Zwar haben die Unternehmen aus den Industrieländern ihre Überkapazitäten deutlich abgebaut, aber in China wird immer noch viel zu viel produziert. Erst wenn im Riesenreich die Konjunktur kräftig anzieht, sind deshalb wieder größere Preisaufschläge für Stahl denkbar.

Zweitens ist die Weltkonjunktur im Aufwind. Vor allem in Europa und den USA, den größten Absatzmärkten von Klöckner, Thyssen und Salzgitter, geht es den Hauptabnehmern – Autoindustrie, Maschinenbau und Bau – zunehmend besser. Der Absatz dürfte damit wieder zulegen.

Drittens haben die drei außerordentlich große Anstrengungen unternommen, um die Kosten zu senken. Thyssen hat einen Teil seiner Verlustgräber in Übersee verkauft, und die beiden anderen haben Sparprogramme in erheblichem Umfang aufgelegt, die zunehmend wirken.

Da viertens die Preise für Eisenerz immer noch sehr niedrig sind, erhalten die Gewinne auch von der Beschaffungsseite her positive Impulse, so dass in den kommenden Quartalen insgesamt ein zwar langsamer, aber dafür stetiger Ergebniszuwachs zu erwarten ist. Und das dürfte die Kurse von ThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner noch lange antreiben.

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