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Japan schockt die Anleger

Mit einem Wachstum von etwa 0,5 Prozent hatten Analysten gerechnet. Doch statt dessen ist die japanische Wirtschaft im dritten Quartal um deutliche 0,4 Prozent ins Minus gerutscht. Anleger reagierten geschockt. Der Nikkei brach ein und auch der Dax startete den Tag erst einmal mit einem Minus. Und alle fragen sich: Warum kommt die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nicht in Schwung?

Denn zunächst sah es so aus, als habe die Abenomics genannte Wirtschaftspolitik des Ministerpräsidenten Shinzo Abe Erfolg. Zumindest die Börse sah das so: Der Kurs des Nikkei hat sich seit der neuen wirtschaftspolitischen Ausrichtung 2012 fast verdoppelt.

Doch nun kehrt Ernüchterung ein. Denn die Kombination aus billigem Geld ein paar Reförmchen und staatlichen Ausgaben hat ihre Grenzen. Zwar gelang es, die vier Jahr anhaltende Deflation zu beenden. Doch nun ist die Inflation ein Problem – zumindest für die Verbraucher.

2014 könnte die Preissteigerung etwas weniger als drei Prozent betragen, viel mehr als das Plus bei den Löhnen. Vor allem, weil im Frühjahr die Mehrwertsteuer erhöht wurde. Für den Arbeitnehmer wird das Geld also knapp und der private Verbrauch bricht ein – mit den bekannten Folgen für das Wachstum.

Keine Frage: Die lockere Geldpolitik in Japan, vor allem aber in den USA und Europa hat die Weltwirtschaft vor einer ganz schweren Depression gerettet. Doch das Beispiel Japan zeigt: Sie alleine kann eine Volkswirtschaft nicht sanieren.

Denn die künstliche Nachfrage durch mehr Geld hält eben nur eine Weile an – und landet in erster Linie an den Aktien- und anderen Assetmärkten. Dann muss entweder noch mehr Geld gedruckt  oder eben ein andere Weg gesucht werden. Und der ist in der Regel schmerzlich, weil er die Strukturen der Wirtschaft betrifft. Die Wettbewerbsfähigkeit stärkt man eben nicht durch die Notenbank.

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