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Ist der DAX wirklich zu stark gestiegen?

Als der DAX vorige Woche 100 Prozent Gewinn seit dem Krisentief vom März 2009 erreichte, konnte man recht häufig lesen: Jetzt wird es gefährlich, jetzt herrscht zu viel Euphorie, jetzt ist der DAX überbewertet, jetzt sollte man sehr, sehr vorsichtig agieren. Stimmt das?

Gut, gegen vorsichtiges Agieren ist nie etwas einzuwenden, vor allem dann nicht, wenn unkalkulierbare politische Gefahren lauern. Aber die Indexverdoppelung binnen 23 Monaten ist sicherlich allein kein stichhaltiges Argument, um DAX-Titel künftig zu meiden – zumindest mittel- und langfristig nicht. Auch wenn die 100 Prozent vor allem für die an Magerrenditen gewöhnten Zinssparer gewaltig aussehen – der DAX ist damit das einsame Schlußlicht unter Deutschland vier bekanntesten Indizes. Der MDAX hat seither um 156 Prozent zugelegt, der SDAX um 148 Prozent und der TecDAX immerhin noch um 125 Prozent. So gesehen hat der DAX mit inzwischen 104 Prozent Plus also durchaus Nachholbedarf.

Das hat er übrigens auch aus Bewertungssicht. Sein Durchschnitts-KGV für 2012 liegt knapp unter zehn, während es bei MDAX und SDAX bei gut 12 und beim TecDAX bei rund 13 liegt. Und die DAX-Dividendenrendite fällt gar mit fast drei Prozent etwa doppelt so hoch aus wie bei den drei anderen Indizes, die einträchtig jeweils rund1,5 Prozent bieten. Sowohl die Performance als auch die Bewertung sprechen also klar dafür, DAX-Aktien künftig eher überzugewichten – zumindest im deutschen Kontext.

Noch etwas anderes spricht für den DAX: Seitdem an den Anleihenmärkten die Zins-Trendwende eingetreten ist und die Bondkurse darunter stark leiden, schichten die bisher so anleihenlastigen Großanleger vermehrt Zinspapiere in Aktien um. Großanleger aber kaufen zwar auch Mid- und Small-Caps, aber das ganz große Geld legen sie schon aus Liquiditätsgründen vornehmlich in Blue Chips an – in Deutschland eben in DAX-Werte. Und das dürfte die weiter beflügeln.

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