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Indische Aktien: Luftholen vor einer neuen Rekordjagd

Im vorigen Jahr ist Indiens Aktienmarkt durchgestartet und hat um rund 36 % zugelegt. Seit zwei Wochen konsolidiert die Börse Mumbai aber und sorgt so dafür, dass die Anleger nochmals günstige Einstiegschancen bekommen. Denn Indiens Wirtschaft floriert – und sie ist ein Hauptgewinner der niedrigen Energie- und Rohstoffpreise.

Als Ministerpräsident Modi im Mai 2014 das Ruder übernahm, kannte der Leitindex BSE Sensex kein Halten mehr und kletterte von rund 22 000 Punkte auf fast 30 000 Punkte Ende Januar. Seither korrigiert er kräftig und behauptet sich nur noch knapp über der 28 000er Marke. Diese technische Reaktion galt längst als überfällig, wurde aber durch starke Käufe vor allem ausländischer Anleger immer wieder vertagt. Die internationalen Investoren hatten 2014 rund 42 Milliarden Dollar ins Land geschaufelt, im Januar 2015 weitere 7 Milliarden.

Der Run in Indien-Aktien hängt eng mit dem Wahlsieg Modis zusammen, der eine betont unternehmens- und wachstumsfreundliche Politik betreibt. Er schiebt die Wirtschaft mit Investitionen auch in die Infrastruktur an und reformiert die Steuer- und die Wirtschaftspolitik von Grund auf. Sein Ziel: 10 Millionen neue Arbeitsplätze.

Dass ihm das zumindest tendenziell gelingen wird, das erwarten die meisten Experten. So hat die Weltbank prognostiziert, dass Indien ab 2017 schneller wachsen werde als China. Allerdings ist diese Prognose inzwischen überholt, denn gestern hat die Regierung ein Wachstum von 7,4 % im Fiskaljahr 2014/15 (das am 31. März endet) vorausgesagt – und das würde Chinas Expansionstempo erstmals seit 1999 übersteigen.

Freilich ist diese Zahl nicht unumstritten, denn die Statistiker haben jüngst die Berechnungbasis für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) umgestellt und so mit einem Schlag die Wachstumsraten um über einen Prozentpunkt angehoben. Die neue Methode entspricht zwar derjenigen, die international üblich ist – aber Ökonomen sehen sich auf Grund der Umstellung einem Datenwirrwarr gegenüber, der ihnen den Blick auf die Zukunft etwas versperrt.

Auch wenn sich nicht alle Experten darüber einig sind, ob die neuen Daten der Wirklichkeit besser entsprechen als die alten, ist doch allen klar, dass Indiens Wachstum einen Zahn zugelegt hat und am Beginn eines neuen, lang anhaltenden Aufschwungszyklus steht. Dabei hilft der niedrige Ölpreis enorm, der nach diversen Berechnungen bei 80 Dollar für ein Zusatzwachstum von einem Prozentpunkt und bei den aktuellen 60 Dollar sogar von zwei Prozentpunkten sorgt. Auch die günstigen Preise der anderen Rohstoffe sind wachstumsfördernd und inflationsdämpfend, da der Subkontinent sehr stark von Öl- und Rohstoffeinfuhren abhängt.

Das alles lässt erwarten, dass weiterhin ein großer Teil der Gelder, die in die Schwellenländer fließen, in Indien landen werden. Denn in keinem anderen großen Staat ist der Aufholeffekt so groß und das Wachstum so stark. Die Bewertung des BSE Sensex ist zwar mit einem KGV von gut 17 für 2014/15 und von rund 15 für 2015/16 ambitioniert, aber angesichts des weit überdurchschnittlichen Wachstums der Wirtschaft und der Unternehmensgewinne keineswegs zu hoch.

Anleger, die in Schwellenländer diversifizieren wollen, können deshalb den aktuellen Rücksetzer, der durchaus noch einige Wochen dauern kann, nutzen, um Positionen auf- oder auszubauen. Dazu bieten sich kostengünstige ETFs wie der DB X-Trackers MSCI India (WKN DBX0G0) mit einer Total Expense Ratio (TER) von 0,75 % oder der Lyxor MSCI India (LYX0BA) mit einer TER von 0,85 % an.

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