Über mangelhafte Auswahl konnten sich Anleger, die regelmäßig mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) Geld sparen wollen, schon länger nicht mehr beschweren. Aber die Konditionen waren zum Teil beklagenswert – insbesondere für kleinere Aufträge. Doch das dürfte sich nun schrittweise ändern.
Umfangreich kann man die ETF-Palette nicht gerade nennen, mit der die die Direktbank ING-Diba nun bei ETF-Sparplänen an den Start gegangen ist. Ganze drei börsengehandelte ETFs hat sie im Angebot, einen auf den deutschen Leitindex DAX, einen auf den Euro Stoxx 50 und einen Schwellenländerprodukt. Wer in den USA investieren möchte, geht derzeit noch leer aus.
Doch spannender als die noch ausbaufähige Produktpalette ist das Konditionenmodell: Orders kosten bei dem Broker einheitlich 1,75 Prozent vom Auftragswert ohne Mindestgebühr. Befristet bis Ende 2010 sind ETF-Sparplanorders bis zu einer Rate von 1000 Euro sogar komplett kostenlos. Die Bank sieht sich daher als Preisführer bei Aufträgen bei einem Auftragswert von 50 bis 165 Euro.
Mit der neuen Offerte von Deutschlands größter Direktbank dürfte nun endlich Bewegung in das Konditionengefüge bei ETFs kommen. Denn bislang setzen einige andere Broker mit ETFs im Programm, wie comdirect oder maxblue, der Onlinebroker der Deutschen Bank, in ihren Preismodellen auf Mindestgebühren von 2,50 Euro plus einer volumensabhängigen Staffel von 0,4 Prozent des Auftragswert; die DAB bank verlangt 2,50 Euro plus 0,25 Prozent. Bei diesen Häusern sind kleine Aufträge daher vergleichsweise teuer, das monatliche Sparen von Kleinstaufträge ist daher eher uninteressant. Und andere Anbieter wie Cortal Consors oder der Sparkassenbroker verlangen zwar keine Mindestgebühr, aber derzeit eine höhere volumensabhängige Staffel als ING-DiBa. Mit dem neuen Angebot von ING-DiBa dürfte also endlich Schwung in den Konditionenwettbewerb bei ETF-Sparplänen kommen.
Indexinvestments erfreuen sich auch bei Privatanlegern steigender Beliebtheit. Sie sind dank ihrer geringen Kosten gut für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet. Denn zahlreiche Studien belegen, dass aktive Fondsmanager es meist nicht schaffen, ihren Vergleichsindex auf lange Sicht zu schlagen. ETFs verzichten auf aktives Management, und das spart Gebühren.
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