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Impulse für DAX & Co. dringend gesucht

Seit mehr als einem halben Jahr schwankt der DAX zwischen grob 5800 und 6300 Punkten. Weder die unerwartet starke deutsche Konjunktur noch die glänzenden Unternehmensgewinne gaben ihm einen Schub nach oben – und US-Konjunkturangst und Euro-Schuldenkrise drückten ihn auch nicht unter das Kursband. Jetzt ruhen viele Hoffnungen auf den Zahlen zum dritten Quartal. Bringen sie den nötigen Impuls?

Wenn am 7. Oktober der amerikanische Aluminiumriese Alcoa traditionell die Quartalssaison eröffnet, wird er vermutlich schon einen Fingerzeig für die Gewinnentwicklung aller US-Unternehmen im Sommervierteljahr geben. Sechs Cents je Aktie werden erwartet – alles darüber wäre schon mal positiv. Denn Alcoa steht quasi am Anfang der Konjunkturkette – nicht nur in den USA. Gute Zahlen hier und vor allem ein zuversichtlicher Ausblick von Alcoa-Chef Klaus Kleinfeld könnten die Stimmung etwas aufhellen.

Die ist inzwischen auch hinsichtlich der Gewinnentwicklung insgesamt nicht mehr so gut wie noch vor den vorangegangenen Quartalsbilanzen. In den USA, wo die Unternehmen traditionell sehr schnell mit ihren Daten sind, wird das Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr laut Analystenschätzungen im Schnitt von 49 auf 23 Prozent Plus zurückgehen. Das ist immer noch ein guter Wert – aber zeitweise lagen die Prognosen nahe 30 Prozent Plus. Die Analysten haben also auf die schwächere US-Konjunktur reagiert. Und natürlich auch auf die zurückhaltende Börsenstimmung. Wenn die Kurse trotz guter Zahlen und niedriger Bewertung nicht nach oben laufen, werden die Analysten meistens automatisch vorsichtiger, oft sogar übervorsichtig.

Das sind insgesamt keine schlechten Voraussetzungen für positive Überraschungen auch in dieser Quartalssaison. Immerhin haben  inzwischen vier Quartale hintereinander mehr als 70 Prozent der US-Unternehmen die Gewinnprognosen übertroffen. Das gab es vorher noch nie. Hinzu kommt, dass die Zinskosten für die Firmen stark gefallen sind und dass sie immer noch massiv Kosten sparen – auch Arbeitskosten, was ja leider dazu beiträgt, dass der amerikanische Arbeitsmarkt nicht in Fahrt kommen will. Gut möglich also, dass die Unternehmensdaten die Hoffnung auf eine Jahresschlußrally nähren.

Allerdings entscheiden sie nicht allein über die Richtung von DAX, Dow & Co. Nur wenn gleichzeitig auch die Konjunktursorgen in den USA etwas schwinden und die Europäer ihre Schuldenkrise besser in den Griff bekommen, ist ein Ausbruch nach oben drin. Von der Bewertung her wäre er überfällig: Der DAX mit einem KGV von 10 und der S & P 500 von 12 haben Bewertungdimensionen erreicht, die ansonsten nur inmitten von Crashs Bestand hatten. Der Oktober dürfte also ein unruhiger Börsenmonat werden – aber durchaus mit Chancen für ein Happy End.

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