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Altersvorsorge: Staatsschulden machen Angst

Die Deutschen lassen sich schnell ins Bockshorn jagen. Da gibt es mal wieder eine Finanz- und Wirtschaftskrise – und schon sorgt sich gut jeder Dritte um seine Rente. Das ist das Ergebnis der jährlichen Postbank-Altersvorsorgestudie, die heute vorgelegt wurde.

Ein Dorn im Auge ist den Deutschen vor allem die seit der Finanzkrise stark gestiegene Staatsverschuldung. 37 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland befürchten, dass ihnen der Staat deshalb die Rente im Alter kürzen muss. Und knapp jeder Dritte sorgt sich, dass die hohen Staatsschulden die Inflation anheizen und damit ihre Ersparnisse fürs Alter entwerten werden.

Das Ärgerliche daran: Inflationserwartungen sind häufig eine sich selbst erfüllende Prophezeiung – je mehr Leute von steigenden Preisen ausgehen, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Preissteigerungen tatsächlich eintreten werden, da die Leute ihre Planungen darauf ausrichten. Da kann man nur hoffen, dass es aufgrund des globalen Wettbewerbsdrucks auf den Gütermärkten doch nicht soweit kommt.

Auch bei ihren Vorsorgeausgaben haben die Bürger bereits auf die Finanzkrise reagiert, obwohl sich die Wirtschaftslage hierzulande 2010 deutlich aufgehellt hat: Jeder Fünfte gab an, dass er Kürzungen oder Kündigungen von privaten Vorsorgeverträgen vorgenommen habe, obwohl eigentlich viele meinen, sie müssten mehr tun für ein gutes Auskommen im Alter. In Ostdeutschland fragt sich mit 43 Prozent zudem bereits fast jeder zweite Berufstätige, „welche private Anlageform überhaupt noch Sinn macht.“

Insgesamt geben die Deutschen monatlich weniger als noch 2009 für ihre Altersvorsorge aus, im Osten sind die Leute besonders zurückhaltend: Westdeutsche legen monatlich im Schnitt 215 Euro zurück (minus 12 Prozent zum Vorjahr), Ostdeutsche dagegen nur 123 Euro (minus 25 Prozent zum Vorjahr). Besonders beliebt sind die eigenen vier Wände: Zwei Drittel aller Berufstätigen sehen darin eine „ideale Form der Alterssicherung“. Jeder Vierte, der seine private Vorsorge verstärken möchte, hat vor, ein Häuschen oder eine Wohnung zu erwerben. Vielleicht auch deshalb ziehen die deutschen Immobilienpreise seit dem Ende der Finanzkrise deutlich an – auch eine Art sich selbst erfüllende Prophezeiung.

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