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Chinas Hilfe für Griechenland ist nicht ganz uneigennützig

Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao gibt sich uneigennützig: „Wir sind da um zu helfen, wenn es einer braucht“, sagte er gestern in Athen. Und das ist so ziemlich das einzig unwahre, das es am großen Deal zwischen China und Griechenland zu entdecken gibt. Keine Frage: China hilft Griechenland und dem Euro zwar – doch es verfolgt damit massiv eigene Interessen.

Man habe bereits griechische Staatsanleihen gekauft, betont der chinesische Regierungschef, und werde es weiter tun. Zudem gibt es einen Fonds von fünf Milliarden Euro, mit dem das Reich der Mitte in die Schiffs- und Werftenindustrie, aber auch in andere Branchen in Hellas investieren will.

China, das ist ganz klar, meint es ernst mit seiner weltweiten Expansion und der Diversifizierung seiner Auslandsinvestments. Die Wirtschaftspolitik mutete immer mehr an wie ein großes Strategiespiel. Nach Afrika steht nun Europa im Visier – und Griechenland ist der erste Baustein. Für Europa scheint das auf den ersten Blick bedrohlich, ist aber im Grund eine sehr gute Nachricht: Investitionen, egal woher, tun jeder Wirtschaft gut. Zudem kann es nicht schaden, wenn die Kontakte und Verknüpfungen des alten Kontinents mit dem Reich der Mitte enger werden.

Die chinesische Finanzspritze ist zudem nicht nur eine willkommene Hilfe für das angeschlagene Griechenland, das noch lange nicht über den Berg ist. Es ist zudem eine massive Stütze für den Euro: China hat angedeutet, dass es auch anderen angeschlagenen Euro-Ländern helfen würde – und wenn etwas Spekulanten beeindruckt, dann sind das die gigantischen Währungsreserven Chinas. Dagegen sollte man lieber nicht wetten.

Nur eines bleibt offen: Es wird spannend zu beobachten, wie die chinesische Weltanschauung ausgerechnet mit der griechischen Mentalität zusammenkommt.

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