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Griechischer Asche-Mittwoch?

Eigentlich sah es dannach aus, dass alles gut wird. Die Konjunktur in Deutschland schien auf dem besten Weg raus aus der Krise. Doch dann kam Griechenland – und dann die Wolke aus Island. Jetzt gibt es in Berlin plötzlich eine Vulkan-Task-Force. Und der Internationale Währungsfonds IWF spricht von unsicheren Konjunkturaussichten für Europa und senkt die Wachstumsprognose für Deutschland um 0,3 Prozentpunkte auf 1,2 Prozent – ganz ohne Einfluss von Vulkanasche, die Prognose wurde vor dem Ausbruch des Eyjafjallajökull erstellt. Ist die Party also vorbei, bevor auch nur die Vorspeise serviert wurde?

Ich denke: Noch lange nicht. Denn einerseits haben viele Unternehmen schon sehr viele ihrer Probleme hinter sich gelassen. Das zeigen die bisherigen guten Ergebnisse der Bilanzsaison an der Börse. Zum anderen werden die Daten zur Stimmung in Deutschland immer besser. Zum Beispiel die Zahlen des ZEW: Die befragten Finanzmarktexperten zeigten sich bei der jüngsten Umfrage überraschend optimistisch.

Zugegeben: Die Umfrage wurde zu einem Zeitpunkt gemacht, als zwar alle von Griechenland, aber noch keiner von Aschewolken sprach. Doch die Experten sind sich einig, dass die meisten Branchen von dem Staub aus Island entweder gar nicht betroffen waren, oder entgangene Produktionszeiten schnell aufholen können. Immerhin ist die Auslastung der Kapazitäten vielerorts noch recht mäßig. Einige Unternehmen – allen voran die Deutsche Bahn – profitierten gar von dem Chaos. Lediglich die Luftfahrtunternehmen und einige Touristikveranstalter haben wohl echte Einbußen zu verzeichnen.

Gleichzeitig ist Griechenlands Schuldenkrise sicher ein Problem, das man nicht unterschätzen sollte. Es wird noch eine Weile den Euro belasten. Für das exportorientierte Deutschland ist aber genau das ein wichtiger Vorteil, der die negativen Folgen der Griechenland-Krise teilweise kompensiert. Denn einig sind sich alle: Die Weltwirtschaft ist jetzt so schnell nicht mehr zu bremsen. Der IWF hob seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum von 3,9 auf 4,3 Prozent an.

Daher bekenne ich hier und jetzt etwas, was Sie nicht oft bei mir lesen werden. Im Moment teile ich viel eher ich die Sicht unserer Bundesregierung als die des IWF. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle veröffentlichte gerade die neueste Prognose der Regierung. 1,4 Prozent soll die deutsche Wirtschaft demnach in diesem Jahr zulegen – und Brüderle glaubt ganz fest an den Aufschwung. Genau wie ich.

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