Die Staatspleite Griechenlands scheint mit der hohen Zustimmung zum Anleihetausch abgewendet. Und dennoch dürften die Griechen über kurz oder lang die Eurozone verlassen.
Doch erst noch ein kurzer Blick auf das Abstimmungsergebnis. Fest steht: 85,8 Prozent der privaten Gläubiger haben dem Schuldenschnitt zugestimmt. Die angestrebte 90-Prozent-Marke wurde allerdings nicht erreicht. Daher solle es nun zur Zwangsumschuldung für Anleihen kommen, die nach griechischem Recht emittiert wurden. Das berge, wie die Nachrichtenagentur Reuters heute berichtet, das Risiko, dass dann Kreditausfallversicherungen (CDS) fällig werden könnten. Eine endgültige Endscheidung hierzu gibt es aber ebenso wenig, wie über das weitere Vorgehen der Notenbanken. Sicher ist nur, hier wird weiter heiß diskutiert.
Doch ganz unabhängig von den kurzfristigen Ergebnissen, bin ich der Meinung, dass Griechenland nicht auf Dauer im Euro bleiben wird. Hinter den Kulissen dürfte ein Ausstieg der Griechen aus der Eurozone bereits mehr als nur als mögliche Option diskutiert werden. Gemunkelt wird an den Märkten, der Plan stehe bereits.
Denn die – leider sehr späte – Erkenntnis scheint sich zunehmend durchzusetzen, dass ein wirtschaftlich marodes Land nicht krampfhaft in der Eurozone gehalten werden muss. Daher könnten schon bald immer mehr Diskussionen geführt werden, wie die Griechen aus der Währungsunion aussteigen können. Das Gesicht wahren könnten alle Beteiligten, wenn man über einen „temporären“ Ausstieg spricht und den Griechen in Aussicht stellt, dass sie auch wieder zurückkehren können, wenn sie ihre großen Probleme gelöst haben.
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