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Freitagsfrage: Was taugen Awards, die nach dem Gießkannenprinzip vergeben werden?

Gestern Abend wurden in Berlin beim Zertifikate-Award wieder mal Auszeichnungen en masse verteilt. Abgesehen davon dass die Party im legendären Journalistenclub des Axel-Springer-Hochhauses in Berlin stattfand und ausgiebig gefeiert wurde, hebt sich die Zertifikatebranche da keineswegs von anderen Produktanbietern ab. Auch bei Fonds, Banken oder Versicherungen gibt es reihenweise Awards. Es scheint, als vergibt inzwischen jedes Medienhaus oder Organisation, die irgendwie kann, Auszeichnungen. Doch was taugen die, wenn sich unter dem Strich alle, die eine wichtige Rolle spielen,  mindestens eine davon abbekommen?

Einerseits sollen Awards dem Verbraucher zeigen, dass eine Ware gut ist – und ich bin überzeugt, dass wir uns hier alle gern blenden lassen. Gibt es uns doch das Gefühl, wir hätten die richtige Entscheidung gefällt. Doch die Praxis, in möglichst vielen Kategorien Preise zu vergeben und dann auch noch gleich mehrere pro Kategorie, ist inflationär und mindert den Wert. Wenn das so weiter geht, gibt es am Ende keinen Anbieter mehr, der nicht irgendwo für etwas ausgezeichnet wurde.

Nun will ich die Auszeichnungen nicht gänzlich schlecht machen. Sie haben auch ihre guten Seiten: Die Anbieter von Produkten strengen sich mehr an, wenn sie wissen, dass es Auszeichnungen gibt. Das ist wie in der Schule: Ohne Prüfungen hätten wir vermutlich nur halb soviel gelernt. Begehrt sind Awards vor allem bei den Anbietern. Dem nutzen sie am meisten, weil sich damit gut werben lässt und eine Auszeichnung die Seriosität unterstreicht. Das Spiel funktioniert, solange sich der Verbraucher von den Awards beeindrucken lässt.

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