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Freitagsfrage: Was sind swapbasierte, voll replizierende oder optimized sampling ETFs?

Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) sind populär, doch was viele Investoren nicht wissen: Die Konstruktion von ETFs ist höchst unterschiedlich und jede Varainte hat ihre Tücken – die sollte jeder Anleger kennen.

Auch die populärste Abbildungsmethodik, die volle Replikation, ist nicht ohne Risiko. Full replication bedeutet, die Kapitalanlagegesellschaft erwirbt alle im Index enthaltenen Aktien für das Sondervermögen – genau wie ein gewöhnlicher Aktienfonds eben. Und genau wie dieser verleiht auch der ETF-Anbieter einen Teil der Aktien und kassiert dafür Prämien. Großenteils landen diese Erträge im Fonds und kommen dem Anleger zugute. Das Risiko jedoch: Die Gegenpartei könnte ausfallen und die Aktien nicht zurückgeben.

Nicht ganz so gefragt bei den Investoren sind hingegen swapbasierte ETFs, auch synthetische ETFs genannt. Für diese erwerben die Anbieter nicht die einzelnen Indexwerte, sondern andere Aktie oder auch Anleihen. Die ETFs entwickeln sich dennoch wie der Index, da durch ein Swapgeschäft die Indexperformance sichergestellt wird (swap = Tausch). Das Risiko ist auch hier wiederum der Ausfall der Gegenpartei, in diesem Fall des Swappartners.

Die dritte Variante ist optimized sampling. Die Aktien, die im Index stark gewichtet sind, werden direkt erworben, weniger gewichtete hingegen durch andere Aktien oder durch einen Swap  ersetzt. Das optimized sampling wird beispielsweise beim MSCI Weltindex angewandt, da der Index mehr als 1400 Titel umfasst und der Erwerb aller Titel sehr teuer wäre.

Daher wird die Diskussion um die Replikationsmethodik nur über das Thema swapbasiert oder voll replizierend geführt. Ob die eine oder andere Variante besser ist oder nicht, lässt sich nicht
pauschal sagen, denn Risiken haben beide. Für viele Investoren ist das eine Frage der Philosophie.
Auch die jüngste Ankündigung der Deutschen Bank, in Zukunft verstärkt
voll replizierende ETFs anzubieten, scheint eher der Präferenz  vieler Kunden für die voll replizierenden Produkte geschuldet, als der reinen Überzeugung.

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