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Freitagsfrage: Was sind Libor, Euribor und EONIA – und warum werden sie verändert?

Jahrelang konnte man in den Medien über den Libor-Skandal lesen, Banken hatten den Referenzzinssatz manipuliert. Um das zu verhindern, wird die Berechnung der Referenzzinssätze nun verändert oder gänzlich neue eingeführt. Warum ist das für private Anleger wichtig?

In ihren Depots liegen teils Wertpapiere wie Stufenzins- oder inflationsgebundene Anleihen, bei denen die Höhe der Zinsen häufig an einen Referenzzinssatz gekoppelt sind. Nun muss man die Berechnung nicht im Detail kennen, sollte aber wissen, dass die alten Sätze derzeit angepasst werden und die Ergebnisse anders aussehen dürften.

Doch zunächst ein Blick auf Libor, Euribor oder EONIA. Was ist das genau? Euribor steht für Euro InterBank Offered Rate und ist der Zins, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Libor (London InterBank Offered Rate) ist das britische Pendant. Da die Laufzeiten der Interbankengeschäfte unterschiedlich sind, gibt es nicht nur einen Zinssatz, sondern eine ganze Reihe, die Laufzeiten reichen von einer Woche bis zu 12 Monaten.

Anders ist dies bei EONIA (Euro OverNight Index Average), dem Zinssatz, zu dem Banken über Nacht Geld bei der Europäsichen Zentralbank (EZB) parken können. Auf EONIA soll demnächst ein neuer EZB Tagessatz folgen und beim Euribor die Berechnung verändert werden. Noch wird über die finalen Details diskutiert, ab 2019 dürften sie angepasst werden. Die Briten sind da schneller: Sie berechnen ab Montag den Geldmarktsatz SONIA, das Pendant zu EONIA,  neu. Und der in Verruf geratene Libor soll 2021 gänzlich beerdigt
werden.

Eine Analyse der BNP Paribas zeigt, dass die neuen Sätze
durchaus zu anderen Ergebnissen führen können: Mitte Januar lag laut der Untersuchung der mögliche
künftige Zinssatz bei rund -0,45 Prozent. Das seien 9 Basispunkte unter dem EONIA-Satz. Ob sich dies auf die Papiere der Anleger im Portfolio auswirkt, hängt von den Emissionsbedingungen ab. In diesen ist üblicherweise genau geregelt, was in derartigen Fällen geschieht. 

 

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