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Freitagsfrage: Was ist die Zaunkönigfrist – und wann fusionieren Deutsche Börse und NYSE?

Am 1. August endet das zusätzliche Angebot für die Aktionäre der Deutschen Börse, ihre Aktien in die Alpha Beta Netherlands Holding N.V., kurz Holdco genannt, umzutauschen. Die erste Frist ist bereits abgelaufen, das Gros der Aktionäre hat der Fusion zugestimmt: Mehr als 82 Prozent der Deutsche-Börse-Aktien wurden an die Holdco übertragen. Aktionäre, die sich in der ersten Umtauschphase, wie der Zaunkönig in ihrem Versteck aufhielten um das Geschehen erst einmal beobachteten, bekommen jetzt eine zweite Chance.

Sie können während der 10tägigen so genannten Zaunkönigfrist, die am 1. August endet, dem Umtausch noch zustimmen und erhalten dann ebenfalls die neuen Holdco-Aktien. Dieser Name ist vorläufig gültig, wie die fusionierte Börsengesellschaft von NYSE Euronext und Deutsche Börse AG am Ende heißen soll, steht nämlich noch nicht fest. Kreative und Juristen arbeiten derzeit an der Namensfindung. Wie schwer dies teilweise ist, lesen Sie hier.

Für Anleger lohnt es sich, das Umtauschangebot anzunehmen. Denn nur wer die neuen Aktie besitzt, hat ein Anrecht auf die Sonderdividende von zwei Euro. Sie wird allerdings nur dann ausgeschüttet, wenn die Kartellbehörden der Fusion zustimmen. Experten rechnen damit, dass die Prüfungen dazu erst im Spätherbst abgeschlossen sind und dann eine Entscheidung der Kartellwächter vorliegt.

Der Aktienmarkt rechnet offensichtlich nicht mit einem schnellen Vollzug. Noch notieren beide Aktien in etwa auf gleichem Niveau. Sobald sich jedoch herauskristallisiert, dass die Kartellbehörden die Fusion genehmigen und nicht mit langen Klagen oder Verzögerungen im Fusionsprozess zu rechnen ist, dürften die Kurse der beiden Aktiengattungen auseinanderdriften. Dann dürfte der Kurs der bisherigen Deutsche-Börse-Aktie den Holdco-Titeln um den Dividendennachteil hinterherhinken.

Zu verlieren haben die Anleger, die jetzt noch zustimmen, hingegen wenig. Würden die Kartellbehörden ein Veto einlegen und der Zusammenschluss scheitern, wird rückabgewickelt. Dann werden den Anlegern einfach wieder die alten Aktien ins Depot gebucht.

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