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Freitagsfrage: Warum ist Putin trotz weiter schwächelnder Wirtschaft so beliebt?

In drei Tagen wählt Russland einen neuen Präsidenten und es ist klar, dass es der Alte sein wird: Wladimir Putins Wiederwahl gilt als absolut sicher – trotz weiter schlechter Wirtschaftslage. Warum ist das so?

Zwei Jahre Rezession und zuletzt nur ein ganz leichter Aufschwung, Versorgungsengpässe wegen der Sanktionen aus dem Westen, eine marode Industriebasis, hohe Militärausgaben und eine immer größere Schere zwischen Arm und Reich: Die wirtschaftliche Lage der russischen Bürger ist momentan nicht gerade gut und unter ihrem Präsidenten eher schlechter geworden. Dennoch werden sie ihn am Sonntag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder wählen.

Das liegt zum einen daran, dass Putin seine Macht mit größter Konsequenz ausgebaut hat und keinerlei Opposition zulässt – weder kritische Medien noch anders denkende Politiker können ihre Ideen an die Bürger herantragen. Im Demokratie-Index des Economist liegt Russland momentan auf Platz 135 von 167.

Doch es ist nicht nur Druck mit dem Putin seine Macht erhält. Viele Russen sehen ihm seine Schwäche in Sachen Wohlstand nach. Nachdem die Sowjetunion zerfallen war, war das Land in wirtschaftliches Chaos, Anarchie und Bedeutungslosigkeit gefallen – eine Erfahrung, die vielen noch in den Knochen steckt. Unter Putin ist nicht nur Ruhe eingekehrt, vor allem spielt Russland – seit der Annexion der Krim und dem Eingreifen im Krieg in Syrien – wieder eine erhebliche internationale Rolle.

Die schlechte persönliche Lage interpretieren viele Russen daher als Folge der Gegenmaßnahmen, sprich Sanktionen aus dem Westen. Sie ertragen sie als ihren Beitrag zum Wiedererstarkten Russlands. So gesehen sind die jüngsten Sanktionen von Donald Trump, die er gestern verhängt hat, ein schönes Wahlkampfgeschenk an Putin.

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