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Freitagsfrage: Warum birgt der
Superbowl-Indikator keine 50:50-Chance?

Am Sonntag starrt ganz Amerika gebannt auf das Football-Endspiel. Einer verrückten Regel zufolge wird ein Sieg des NFL-Teams als Indiz für steigende Aktienkurse gewertet. Das Umgekehrte gilt, wenn das AFL-Team den Pokal holt. Doch die Chancen stehen in diesem Jahr nicht 50:50! Für Diskussionsstoff sorgt aber noch viel mehr.

Bis in die 70er Jahre, als Leonard Koppett den Zusammenhang zwischen der Börsenentwicklung und den Superbowl-Ergebnissen entdeckt
hatte, ging die Rechnung stets auf. Doch in den vergangenen Jahrzehnten klappte das zwar in den meisten Fällen, aber eben nicht immer. Und da Börsenkurse nun mal keine Verbindung zum Football haben, ist der Indikator umstritten. Zu Recht! Dennoch sorgt er immer wieder für Gesprächsstoff.

Dabei kann es für die Börsianer dieses Mal nur eine Enttäuschung geben, denn mit den Seahawks tritt ein NFL-Team an, das zu den „Expansion Teams“ gehört, da es nach 1976 in die Liga aufgenommen wurde und daher in der Wertung des Superbowl-Indikators nicht zählt. Im Klartext: Gewinnen die Seahawks, ist das nicht relevant, punktet dagegen das AFL-Team der New England Patriots, müssten nach der alten Superbowl-Regel die Kurse fallen. Ich werde die Regel über Bord kippen, setze auf die Seahawks und rechne mit steigenden Kursen!

Am Rande noch ein paar spannende Zahlen: In der Superbowl-Woche lassen die Amerikaner in den Supermärkten so viel Geld wie in keiner anderen Woche: knapp 150 Dollar. Gekauft werden vor allem Bier, Chips und Kalorienhaltiges. Insgesamt geben die rund 184 Millionen Zuschauer, die das Spiel vor dem Fernseher verfolgen, für Essen, Dekoration, Fernseher, ect. allein für den Superbowl-Tag 14,3 Milliarden Dollar aus, knapp 80 Dollar pro Nase.

Wer zum Spiel reist, ist schnell mit ein paar Tausend Dollar dabei. Die Preise auf Verkaufsplattformen wie SeatGeek liegen im Schnitt zwischen 3000 und 4000 Dollar pro Ticket, diese Woche sind sie aber horrend gestiegen: auf gut 6000 Dollar. Insider vermuten Spekulanten und Leerverkäufer, die sich nun eindecken müssen, weil sie darauf gesetzt hatten, dass die Tickets in Arizona weniger nachgefragt sind. Dort wurde zuletzt 2008 der Superbowl ausgetragen, und die Ticketpreise waren gefallen. Börsianer kennen den Grund, damals dämpfte der Crash am US-Immobilienmarkt die Kauflaune der Konsumenten.

Doch längst vergessen sind die lausigen Zeiten, die Geldbörse sitzt den Amerikanern wieder lockerer. Die Konjunktur erholt sich, die Arbeitslosenzahlen sind deutlich gesunken und der schwache Ölpreis spart der Durchschnittsfamilie rund 750 Dollar jährlich an der Zapfsäule.  Kreditkartenunternehmen, Automobilkonzerne, Lebenmittelhersteller & Co buhlen daher verstärkt um die Gunst der Kunden – für sie ist der Superbowl der ideale Werbeplatz. Schätzungen zufolge legen die Großkonzerne für einen 30-Sekunden-Spot dem Fernsehsender NBC rund 4,5 Millionen Dollar auf den Tisch. Von den deutschen Unternehmen sind BMW, Mercedes und T-Mobile mit von der Partie.

Die großen Helden sind und bleiben die Sportler: Die Spieler des Siegerteams kassieren 92.000 Dollar. Und auch die Verlierer gehen nicht leer aus, pro Spieler gibt es 46.000 Dollar.

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