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Frauenquote kommt womöglich via Brüssel

Es gibt für jeden von uns Schlagwörter, bei denen wir rot sehen. Wenn sie in den Nachrichten kommen, würden wir am liebsten abschalten. Meines ist „Flexiquote“, die Antwort von Familienministerin Kristina Schröder auf die mangelnde Präsenz von Frauen in der Wirtschaft. Jetzt kommt Druck aus Brüssel auf. Gut so.

Kristina Schröder setzt auf die Freiwilligkeit der Wirtschaft. Dass das wenig bringt, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Deutschland blamiert sich nicht nur bei dem Anteil der Frauen in Führungspositionen, der je nach Rechenart zwischen drei Prozent bei absoluten Führungspositionen und 14 Prozent bei allen Führungskräften liegt. Wir sind auch Schlusslicht bei der Gleichbezahlung von Mann und Frau: In keinem anderen europäischen Land ist laut einer OECD Studie das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern so groß.

Nun signalisiert EU-Justizkommissarin Viviane Reding in einem Spiegel-Interview, dass sich die EU diese Themas annehmen und Deutschland eventuell sogar eine Quote aufzwingen will. Kristina Schröder reagiert trotzig und hält an Ihrer Flexiquote fest – wohl auch weil zu dem Thema ein Image trächtiger Streit mit ihrer Vorgängerin Ursula von der Leyen entbrannt ist.

Dabei wäre die EU der elegante Weg für Schröder von Ihrem Projekt zurückzutreten, ohne zu großen persönlichen Schaden zu nehmen. Denn eines ist klar: Einen Frauenquote bedeutet zwar eine mehr oder weniger schmerzhafte Umstellung für die Wirtschaft. Langfristig profitieren aber alle.

Längste haben Studien nachgewiesen, dass Unternehmen mit gemischten Führungsgremien besser wirtschaften.

Und mehr noch: Schröders Sturheit droht einigen Unternehmen gar echte Probleme zu bereiten: Die „Rheinische Post“ zitiert aus einem internen Papier des Auswärtigen Amts, das davor warnt, dass deutsche Firmen ohne Quote künftig von Ausschreibungen zum Beispiel in Spanien und Frankreich ausgeschlossen werden könnten. Höchste Zeit also für die Quote, nicht nur weil sie unserer Gesellschaft gut tun würde, sondern auch unserer Wirtschaft. Ergreifen Sie die Chance, Frau Schröder!

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Politik
1Kommentar
  1. Der Unsinn, daß Frauen "weniger verdienen für dieselbe Arbeit" wird auch durch Wiederholung nicht wahr; würde es stimmen, gäbe es eine Frauenquote von 100% – überall.

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