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Direktbank auf dem Weg zum Onlinebroker

Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat zwar schon seit langem ein Onlinebrokerage-Angebot, doch als Wettbewerber für die bekannten Onlinebroker wie Cortal Consors, Comdirect, DAB bank oder ING-Diba ist sie bislang nur am Rande in Erscheinung getreten. Möglicherweise ändert sich das nun bald.

Die DKB, mit rund 2,5 Millionen Privatkunden eine der großen Direktbanken hierzulande, hat die Depotgebühren im Brokerage gestrichen. Depotgebühren bei einem Onlinebroker gelten heutzutage ohnehin als ein Anachronismus, kaum ein Broker verlangt sie, und wenn doch, dann kann man in aller Regel mit einfach zu erfüllenden Nebenbedingungen (etwa, indem man einen Wertpapiersparplan bespart) die lästigen Gebühren umgehen. Außerdem hat die Direktbankentochter der Bayerischen Landesbank ihre Preisstaffel im Brokerage geändert. Es gibt ein einfaches Stufenpreismodell: Orders bis 10 000 Euro kosten zehn Euro an Gebühren, darüber hinaus 25 Euro. Hinzukommen allerdings die Fremdspesen der Börsen, die weitergeleitet werden. Außerdem im Angebot sind rund 18400 Fonds und Fondssparpläne ohne Ausgabeaufschlag.

Doch es gibt ein paar Haken: Das Brokerage kann man nur nutzen, wenn man auch das Konto DKB Cash hat. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Girokonto mit hoch verzinstem Kreditkartenkonto, das als Tagesgeldersatz dient. Bei Girokontenvergleichen wie etwa dem von www.biallo.de schneidet das Produkt allerdings traditionell überdurchschnittlich gut ab. Und noch etwas: Der Handel mit Optionsscheinen und Derivaten, aber auch Intradayhandel sind gar nicht erst im Angebot. Auch Optik, Funktionsumfang und Ordermöglichkeiten über die DKB-Website sind mit denen der großen Onlinebroker nach wie vor nicht zu vergleichen. Die großen Broker spielen diesbezüglich in einer anderen Liga.

Doch es zeichnet sich ab, dass die DKB nun bald auch in dieser Klasse mitmischen möchte. Dann würde der Brokerage-Markt in Deutschland mal wieder etwas mehr in Bewegung kommen.

Für aktive Anleger, die die breiten Handelsmöglichkeiten bei der Konkurrenz schätzen und nutzen, ist das neue Angebot der Bayern-LB-Tochter daher wohl weiterhin nicht sonderlich spannend. Interessant wird es allerdings für Kunden, die nur gelegentlich ein paar Inlands- oder Fondsorders im Jahr aufgeben – und vielleicht eh schon DKB-Girokontenkunde sind.

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