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Die neue gelbe Gefahr

Jahrzehntelang galt China als Wachstumsgarant Nummer eins auf der Welt. Und seit einigen Jahren auch als Troubleshooter – sei es, dass das Riesenreich die weltweite Nachfrage nach dem Ausbruch der Finanzkrise stabilisierte, sei es nun, dass die Europäer auf finanzielle Hilfe bei der Bewältigung der Schuldenkrise hoffen. Doch ein Bericht der Weltbank zeigt: Auch die Entwicklung in China birgt Risiken. Das Land könnte schon bald in die Krise rutschen.

China steht laut Aussage von Weltbank Chef Robert B. Zoellick am „Scheidepunkt“ auf dem Weg von einem Emerging Market mit mittlerem Einkommen zu einem Hoch-Einkommensland. Um diesen Schritt erfolgreich zu gehen, seien tiefgreifende Reformen nötig, die zum Beispiel den Privatsektor stärken, den Urheberschutz oder die Chancengleichheit verbessern würden. Schwierig könnten diese Schritte laut Weltbank werden, weil die Weltwirtschaft in den kommenden Jahren nicht unbedingt ein stabiles Umfeld biete.

Klar ist: Kein Wirtschaftsmodell hält ewig. Und auch Chinas Mix aus wirtschaftlicher Freiheit einerseits, aber schwachem Rechtssystem, Korruption und politischer Unfreiheit andererseits wird seine Grenzen finden. Die Gretchenfrage lautet dabei: Werden die Machthaber aktiv oder werden sie erst reagieren, wenn die Krise da ist? Meine persönliche Prognose: Sie werden jetzt die ersten Schritte tun, aber nicht genug und eine Krise sorgt dann für den Rest. Keine wirklich beruhigenden Aussichten für die Weltwirtschaft.


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