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Die Börsen unterschätzen den Corona-Virus (noch) nicht

Einige Experten wie Wolfgang Köbler von der KSW Vermögensverwaltung sind alarmiert. Sie glauben, dass die Börsen die Folgen der neuartigen Viruserkrankung aus China unterschätzen und sorglos agieren. Haben sie recht?

Und auf den ersten Blick mag es wunderlich erscheinen. Mit Ausnahme von China stehen viele Börsen so stark da wie vor dem Ausbruch des Coronavirus. So der Dax: Er notiert sogar über dem Wert vom Jahreswechsel, als die ersten Fälle der Erkrankung bekannt wurden. Und das obwohl inzwischen 26 Länder betroffen, zehntausende Menschen infiziert und mehr daran gestorben sind als am SARS-Virus 2002/2003.

Sind Anleger also sorglos und ignorieren die Bedrohung für die Weltwirtschaft, die von der Krankheit ausgehen? Immerhin gibt es bereits ganz konkrete Einbußen bei Fluggesellschaften, im Tourismus und Probleme in internationalen Lieferketten vor allem der Autoindustrie. Auch Luxusgüter- und Konsumgüterkonzerne leiden darunter, dass sich Menschen in China lieber möglichst wenig in der Öffentlichkeit aufhalten und Verkaufsfilialen internationaler Marken aus Vorsicht lieber geschlossen bleiben.

Das alles wird Spuren in den aktuellen Zahlen hinterlassen. Doch vergleichbare vergangenen Probleme zeigen: In der Regel holen die Unternehmen und damit auch die entsprechenden Aktien die Einbußen relativ rasch wieder auf. Ob es die Weltwirtschaft nachhaltig schädigt, hängt damit davon ab, wie die Unternehmen die Einbußen verkraften. Nur wenn es zu Liquiditätsproblemen kommt und Unternehmen schließen müssen, wäre tatsächlich ein Schaden da, der auch die Börsenkurse nachhaltig drückt.

Genau danach sieht es aber (noch) nicht aus. In China hat die Zentralbank sehr rasch 39 Milliarden Euro bereitgestellt, um genau das zu verhindern. Und man darf davon ausgehen, dass hier noch mehr getan wird, sollte es nötig werden. Allerdings: Wie sich die Krankheit weiter ausbreitet und wie lange sie Konsum, Mobilität und Produktion in welchen Bereichen genau behindert, weiß derzeit schlicht niemand. Wenn das sehr lange und flächendeckend geschieht, könnte es tatsächlich an der Zeit sein, die Krankheit aus Börsensicht neu zu bewerten.

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