China tut es per Dekret, die Schweiz mit dem Kauf ausländischer Wertpapiere, die US-Fed kauft eigene Assets und überschwemmt die Welt mit Dollar und die EZB ist sowieso „unbegrenzt“ mit dem Aufkauf von Anleihen schwächelnder Länder unterwegs. Was oft als Gegenwehr gegen Krisen konzipiert wird hat einen Nebeneffekt: Es schwächt die eigene Währung. Und jetzt will Japan mit einem gigantischen Paket in dieses Spiel eingreifen.
Denn klar ist: Wer eine starke Währung hat, der hat auch einen immensen Wettbewerbsnachteil auf den Weltmärkten. Und das in Zeiten hoher Verschuldung – wer will das schon. Besonders bedroht war lange Zeit die Schweiz – die daraufhin mit dem Aufkauf ausländischer Wertpapiere begann und so ihren Franken halbwegs stabilisierte.
Und Japan will nun ein Konjunkturprogramm von nie bekanntem Ausmaß auflegen, rund 173 Milliarden Euro steckt die Regierung in die Infrastruktur und den Wiederaufbau nach dem Tsunami. Klingt gut, hat aber gleich zwei Haken: Erstens ist der japanische Staat ohnehin schon der am höchsten verschuldete der Welt. Fast 240 Prozent des BIP beträgt die Schuldenlast. Eigentlich ist also kein Raum für weitere Spendabilität. Und zweitens haben alle anderen Konjunkturprogramme, die diese Verschuldung herbeigeführt haben, bisher nichts an dem Teufelskreis aus Deflation und schwacher Wirtschaft geändert.
Warum also noch einmal so viel Geld in die Hand nehmen? Vermutlich ist der Wechselkurs des Yen ein gewichtiges Argument. Die Logik dahinter: Je schlechter ein Land dasteht, desto schwächer die Währung und das hilft dann ein bisschen besser dazustehen. Hier werden Zeitbomben gelegt, die noch lange nachwirken dürfen.
Das Problem ist nur: Wer diese Spiel nicht mitspielt ist von vorne herein ein Verlierer. Und anscheinend sind die Regierungs- und Zentralbankchefs nicht in der Lage über ganz neue Spielregeln nachzudenken.
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