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Deutschlands zweites Wirtschaftswunder

So stark wie selten präsentiert sich derzeit die deutsche Volkswirtschaft. Während kluge Volkswirte immer noch von Krise reden und die Börse zögert, hebt die Konjunktur ab. Fast täglich werden nun Wachstumsprognosen nach oben revidiert. Eine Bilanz zum stolz sein. Doch die Stärke hat nicht nur mit der Leistung von Politik, Unternehmen und Mitarbeitern zu tun.

Wie stark das Produzierende Gewerbe hierzulande tatsächlich aufgestellt ist, zeigen eindrucksvoll der jüngste ifo-Geschäftklimaindex und die neuen Daten zur Industrieproduktion Auch die Verbraucher sind außerordentlich zuversichtlich. Nach neuen Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung bewerten sie die Aussichten für die Konjunktur und ihre Einkommen erheblich positiver als im Vormonat. Negative Faktoren wie das Sparpaket der Bundesregierung und die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge können die Zuversicht offensichtlich nicht trüben.
Sicher ist die gute Laune ein Stück weit der Sommer-Sonne-Fußball-Party im Juni zu verdanken. Doch ein böses Erwachen ist unwahrscheinlich: Denn tatsächlich liefert die Bundesagentur für Arbeit derzeit Monat für Monat überraschend gute Zahlen. Deutschlands Arbeitslosigkeit sinkt und sinkt – einige Beobachter erwarten gar, dass die Zahl der Erwerbslosen noch in diesem Jahr unter die 3 Millionen Marke rutscht. Und mehr noch: die Einkommen steigen wieder.

Dass die deutschen Unternehmen und die Wirtschaft so gut da steht, verdankt sie sicher engagierten Mitarbeitern und fähigen Managern, die richtig und flexibel auf die Krise reagiert haben. Aber nicht nur: Denn im Vergleich zu anderen Ländern wurde Deutschland – trotz des kräftigen Konjunktureinbruchs – von der Krise wenig getroffen. Das mag angesichts der grausamen Zahlen zu Wachstum, Aufträgen und Umsätzen der Unternehmen zynisch klingen, doch die volkswirtschaftlichtle Substanz hat es nicht nachhaltig belastet. Richtig harte Vermögensverluste bei Privatleuten waren eher die Ausnahme.

Zu verdanken hat das Deutschland zum Teil einer eigentlich beklagenswerten Tatsache: Die Bundesbürger besitzen immer noch vergleichsweise wenig Aktien. Ihr Vermögen steckt zu einem großen Teil in Immobilien. Und auch hier hatten wir Glück: Vor der Krise gab es keinen Boom und in den vergangenen Jahren daher keinen Einbruch.

So haben sich die Deutschen in der Krise zwar wohl Sorgen gemacht und viele mussten mit Kurzarbeitergeld auskommen. Einige haben ihren Job verloren. Im Vergleich zu vielen US-Amerikaner oder Spaniern sind wir aber mit einem blauen Auge davongekommen. Denn diese Menschen haben ihr Haus, ihre Altersvorsorge und manchmal ihre Existenzgrundlage verloren.

Kein Wunder also, dass die Stimmung hier schnell wieder zuversichtlich wird. Und das darf sie auch, denn die klassischen deutschen Branchen Maschinenbau und vor allem Autos sind weltweit wieder stark gefragt. Genießen wir also den Aufschwung. Einziger Wehmutstropfen: Die Schwarz-Gelbe Regierung in Berlin wir die Lorbeeren dafür einstreichen, obwohl sie wirklich wenig dafür kann.

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