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Der Internationale Währungsfonds plädiert für mehr Schulden

Eine Eskalation der Eurokrise ist das größte Risiko, dem die Weltwirtschaft derzeit ausgesetzt ist. Das stellt der Internationale Währungsfonds in seinem aktuellen Wirtschaftsausblick fest. So weit, so erwartbar. Zwei andere Punkte finde ich wesentlich interessanter.

Die Wachstumsprognosen des IWF für die großen Emerging Markets China, Indien und Brasilien sind ernüchternd niedrig. Und der IWF will die weltweite Schuldenkrise ganz offensichtlich mit einem einfachen Rezept lösen: Noch mehr Schulden.

Für die USA empfehlen die Volkswirte des Fonds insbesondere zwei Maßnahmen: Die Steuererleichterungen der Bush-Ära, die vor allem reichen Amerikanern zugutekommen, sollten nicht wie festgelegt auslaufen sondern verlängert werden. Und Regierung und Opposition sollten sich möglichst bald einigen, wie sie die drohende Bugdet-Krise lösen. In den USA gilt eine gesetzliche Obergrenze für das Haushaltsdefizit, die erst im vergangenen Jahr erhöht wurde, aber bald wieder erreicht werden dürfte. Lösen, so der IWF, solle man das dadurch, dass man die Grenze nochmals erhöht.

Es ist mir ein Rätsel, wie der IWF für noch mehr Schulden plädieren kann. Klar, jeder Schuldenabbau kostet Wachstum und löst oft einen Dominoeffekt aus, der andere Volkswirtschaften in Bedrängnis bringen kann. Und derzeit ist von Europa kein guter Impuls zu erwarten, der das abfedern könnte.

Doch mehr Schulden machen, heißt die Probleme vergrößert in die Zukunft zu verlagern. Und da dürfte die Weltkonjunktur auch anderen Belastungen gegenüberstehen, wie der IWF selbst feststellt. Denn die großen Emerging Markets, lange Motor und Retter der Weltwirtschaft, werden weniger dynamisch wachsen. Auch, aber nicht nur, wegen der Eurokrise: Nach Jahrzehnten exponentiellen Wachstums hemmen Probleme wie Schattenbanken, soziale Ungleichgewichte, Immobilienblasen und vieles mehr diese Volkswirtschaften.

Der richtige Zeitpunkt für den Schuldenabbau ist nie – oder jetzt. Denn solide Haushaltführung im Sinne einer schwäbischen Hausfrau zahlt sich aus: Auch Deutschland hat mehr als genug Schulden, aber eben bezahlbare Schulden. Und Deutschland ist eines der wenigen Länder, für das der IWF seine Wachstumsprognose nach oben korrigiert hat.

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