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Der Handels-Waffenstillstand zwischen China und den USA ist brüchig

Donald Trump steht unter Druck: durch die Ukraine Affäre, die ihn sein Amt kosten könnte, durch seinen Truppenabzug in Syrien, der ihm die Unterstützung seiner Republikanischen Partei kosten könnte und durch die Wirtschaftsflaute, die ihm Wahlstimmen kosten könnte. So gesehen ist die Einigung mit China in einigen Handelsfragen nicht mehr als ein Befreiungsschlag, der erst einmal wenig Effekte für die Wirtschaft haben dürfte.

Das hatte Donald Trump bitter nötig: Als er vor wenigen Tagen mit großem Tamtam eine Einigung mit China in einigen Handelsfrage verkündete, konnte er sich endlich wieder einmal als das inszenieren, als das vor allem er selber sich sieht: Als großer Dealmaker zu Gunsten der USA. Mehr Agrargüter will das Reich der Mitte in Zukunft wieder in den USA kaufen – vor allem Schweinefleisch und Sojabohnen. Und sich ernsthaft mit ein paar Herzensangelegenheiten der US-Administration wie dem Schutz von geistigem Eigentum beschäftigen. Dafür verzichtet Trump bis auf weiteres auf eine Erhöhung der Einfuhrzölle für chinesische Waren.

Die Börsen zeigten sich zunächst erleichtert. Zu Recht, denn zumindest ist erst einmal eine weitere Verschärfung der Handelsrestriktionen vom Tisch. Das heißt aber nicht, dass die negativen Effekte des Handelskrieges aufgehoben sind – denn alle bisher verhängten Zölle und Beschränkungen blieben in Kraft.

Und die haben bekanntermaßen ausgereicht, um die Wirtschaft weltweit zu schädigen. Nicht nur in der westlichen Welt, auch in so gut wie allen anderen Ländern verlangsamt sich die Wirtschaftsdynamik deutlich. Auch China leidet unter den Folgen des Konflikts: Der Außenhandel ist hier dramatisch eingebrochen.

Die jetzigen Einigung wird also kaum Folgen haben. China bekommt mehr Schweinefleisch, das es wegen der Schweinepest im eigenen Land bitter nötig hat, ein paar von Trump Stammwählern entgehen dadurch dem wirtschaftlichen Chaos. Die globale Abwärtsdynamik kann diese Vereinbarung aber bei weitem nicht stoppen. Selbst wenn sie hält – und das ist ganz und gar nicht sicher. Heute hat China laut Bloomberg angekündigt, dass es weiteren Gesprächsbedarf vor der Unterzeichnung des Deals sieht.

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