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Der Boom der Dividendenstars hat erst begonnen …

… das meint zumindest der amerikanische Börsenguru Jeremy
Siegel. Der Finanzprofessor von der Pennsylvania University glaubt, dass Aktien
für lange Zeit zur wichtigsten Einkommensquelle für Anleger werden dürften, da
Zinsinstrumente zu geringe laufende Erträge abwerfen.

In den USA haben die Aussagen Siegels, der mit langfristigen
statistischen Untersuchungen der Anlagemärkte berühmt geworden ist, heftige Diskussionen
ausgelöst. Börsenpessimisten verweisen darauf, dass dividendenstarke Aktien und
Dividenden-Fonds ja schon seit über einem halben Jahrzehnt massiv gefragt sind
und angesichts bald steigender Notenbankzinsen kaum noch höhere Zuflüsse
verzeichnen werden.

Aber Siegel lässt sich von der Zinsdiskussion nicht beirren.
In einem Interview mit dem TV-Sender CNBC hält er es für möglich, dass es zu
Verhältnissen wie in den 1950er und 1960er Jahren kommen werde, als Anleger
Aktien mehr wegen ihrer laufenden Erträge – vor allem Dividenden – als ihrer
Kursgewinne gekauft hatten. 
Der Finanzprofessor hält Dividendentitel in drei von vier
möglichen Szenarien für die allererste Wahl: Wenn die Zinsen niedrig bleiben,
sind Aktien wegen ihrer deutlich höheren Dividendenrenditen attraktiv, wenn die
Kreditkosten aber wegen der robusten Konjunktur steigen, klettern auch die
Unternehmensgewinne und mit ihnen die Dividenden, und wenn drittens die
Inflation zulegt, werden Aktien von ihrer gewohnte Rolle als Inflationsschutz
profitieren. Nur falls die Inflation steigt, ohne dass sich gleichzeitig die
Weltkonjunktur verbessert, also Stagflation herrscht, sieht Siegel Probleme für
Aktien voraus. Allerdings hält er dieses vierte Szenario für wenig
wahrscheinlich. 
Siegels Prognose eines „big shift“ hin zu dividendenstarken
Aktien hat durchaus Charme. Denn bislang haben Großanleger wie Versicherungen
und Pensionsfonds ihre laufenden Erträge vorwiegend aus Anleihen bezogen, die
sie noch in Zeiten höherer Zinsen gekauft hatten. Aber da immer mehr dieser
Bonds zurückgezahlt werden, versiegt diese Zinsquelle zusehends. 
Deshalb müssen sich die Investoren fragen, ob sie die frei
werdenden Gelder nicht lieber in Aktien mit durchschnittlich drei Prozent
Dividendenrendite anlegen sollen als in erstklassige langlaufende Anleihen mit
null bis zwei Prozent Rendite. Dass unter diesem Aspekt ein wachsender
Prozentsatz des Kapitals in Dividendentitel fließen wird, wäre logisch. Und das dürfte
in der Tat die Nachfrage insgesamt nach Aktien wieder beleben und trotz der baldigen
US-Zinserhöhung, der müden Weltkonjunktur und vielen politischen Problemen die
Börsen nach und nach weiter in die Höhe schieben.

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Geldanlage
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