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DAX, MDAX, SDAX und TecDAX: Die DAX-Familie wird neu aufgestellt

DAX-Werte wie SAP und Infineon können künftig auch im TecDAX notiert werden, und TecDAX-Aktien im MDAX und im SDAX – die Deutsche Börse plant ab Ende September 2018 eine grundlegende Erneuerung ihrer Auswahlindizes. Wie genau die DAX-Familie dann aussehen wird, ist allerdings noch nicht ganz geklärt.

Im Januar hat die Deutsche Börse ihre Pläne zur Neuordnung der DAX-Familie vorgelegt und den Marktteilnehmern Gelegenheit für Änderungsvorschläge gegeben. Eigentlich ist diese Frist zu Ende – aber die Börse hat sie nun neu eröffnet und bis zum 4. Mai verlängert. Das zeigt, dass die Marktteilnehmer noch viel Diskussionsbedarf sehen und die ursprünglichen Pläne verändern wollen.

Der Grund für die Neuordnung liegt darin, dass international die strikte Trennung der Indizes in klassische Aktien und Tec-Werte als überholt gilt. Deshalb sollen in den MDAX und im SDAX künftig auch Tec-Aktien aufgenommen werde, die bisher – außer den großen DAX-Titeln SAP, Telekom und Infineon – nur im TecDAX zu hause sind. Wenn sie die Bedingungen bezüglich Börsenwert und Handelsvolumen erfüllen, können große Tec-Unternehmen wie United Internet, Software AG, Dialog oder Morphosys ab September zusätzlich im MDAX notiert werden, kleinere im SDAX. Der TecDAX soll dann alle größeren Tec-Werte umfassen, also auch die DAX-Mitglieder SAP, Telekom und Infineon.

Derartige gravierende Verschiebungen fördern natürlich Sieger und Opfer zutage. Gewinner dürften die Aktien sein, die in zwei Indizes enthalten sein werden, nämlich im TecDAX sowie in DAX, MDAX oder SDAX. Da sie damit künftig auch in Indexfonds wie ETF und in indexnahen Strategien doppelt vertreten sein müssen, wird die Nachfrage nach diesen Aktien im Zug der Umstellung deutlich zunehmen – und das dürfte deren Kurse anschieben.

Auf der anderen Seite stehen die Aktien aus MDAX und SDAX, die wegen der Neuaufnahmen der Tec-Werte aus dem Index herausfallen – wenn die Zahl der Indexmitglieder unverändert bleiben würde. Um das zu vermeiden, hat die Deutsche Börse von vornherein eine Aufstockung von MDAX und SDAX geplant – aber die angedachte Erhöhung von 50 auf 60 Aktien erscheint vielen Marktteilnehmern als zu gering, weil dann immer noch einige kleine Aktien auf der Strecke bleiben würden. Deshalb hat die Börse nun als Alternativen auch eine Erhöhung auf jeweils bis zu 70 Aktien bei MDAX und SDAX zur Diskussion gestellt und für den Tec-Dax auf 40.

Die große Lösung gilt inzwischen auch als Favorit für die endgültige Entscheidung. Sobald sie gefallen ist, werden ab Juni zunächst so genannte Schattenindizes für die neu sturkurierten Börsenbarometer berechnet, damit sich Unternehmen und Anleger daran gewöhnen und schon „üben“ können. Ab Ende September sollen dann die „neuen“ MDAX, SDAX und TecDAX die bisherigen Indizes ablösen.

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