Das wäre geschafft. Nach langem Hin und Her hat die Aktie des Versicherungskonzerns Talanx das Börsenparkett zwar nicht gerade gestürmt, aber immerhin mit Anstand und einem kleinen Anfangsgewinn betreten. Der erste Börsengang dieses Jahres dürfte der Startschuss für eine ganze Reihe weiterer IPOs sein.
Zum Schluss war es für den drittgrößten deutschen Versicherer und vor allem für seine begleitenden Banken eine Prestigeangelegenheit: Wenn sie den mehrmals abgeblasenen Börsengang trotz des günstigen Börsenumfelds jetzt versaut hätten, wäre es wohl für den Rest dieses Jahres nichts mehr geworden mit IPOs. So aber dürfte es jetzt richtig losgehen. Denn zahlreiche Unternehmen drängen an den Aktienmarkt, wollten aber nach fast eineinhalb Jahre ohne großen Börsengang nicht den Eisbrecher spielen.
Interessant wird der nächste Kandidat: O2, die deutsche Mobilfunkttochter der spanischen Telefonica, will möglichst noch in diesem Monat an die Börse und mit 1,5 Milliarden Euro rund dreimal so viel erlösen wie Talanx. Die Chancen für O2 stehen vermutlich deutlich besser als die für Talanx, weil Mutter Telefonica aufgrund der immensen Verschuldung des Konzerns attraktivere Konditionen bieten muss als der Versicherer, um Abnehmer für die Anteile an seiner Tochter zu finden. Vor allem mit einer sehr hohen Dividendenrendite will O2 punkten.
Hohe Dividenden sind ja genau das, was Anleger, insbesondere institutionelle, jetzt und in nächster Zeit besonders suchen. Das dürfte auch der baden-württembergische Straßenleuchtenspezialist Hess beherzigen, der voraussichtlich ebenfalls in den nächsten Wochen seine erste Börsenluft schnuppern wird.
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