Wenn die zwei Börsengiganten Deutsche Börse AG und Nyse/Euronext fusionieren, ist das langfristig zweifellos die richtige Strategie. Noch aber ist die Fusion nicht unter Dach und Fach, denn sowohl die Anteilseigner wie die Aufsichtsbehörden könnten den Börsengiganten einen Strich durch die Rechnung machen. Richtig ist sie aus Aktionärssicht, denn die Börsenbetreiber kämpfen hart um Marktanteile.
Eine Reihe von Banken haben in den vergangenen Jahren mehrere außerbörsliche Handelsplattformen lanciert, sogenannte MTFs (Multilateral Trading Facility) und tätigten ihre Geschäfte bevorzugt dort. Das macht den Börsen zu schaffen. Für den Privatanleger, der an der Börse handeln will, dürften die Fusion kurzfristig dagegen weniger gelegen kommen. Wie üblich bei Fusionen geht meist viel Zeit und Energie für den Zusammenschluss drauf. Ob dann geplante Projekte wie Trailing Stop Orders, die sich Privatanleger beispielsweise auf Xetra wünschen, mit dem bisherigen Elan vorangetrieben werden, ist zu bezweifeln.
Diese Orderform ist beliebt bei den Anlegern und findet immer mehr Anhänger. Zwar gibt es keine offiziellen Zahlen, doch jüngst hieß es bei einem Onlinebroker, dass rund zehn Prozent aller ausgeführten Orders Trailing Stop-Orders seien. Die Deutsche Börse bietet den modernen Ordertypen auf Xetra, dem liquidesten Handelsplatz bislang nicht an. Das ist jedoch geplant, ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest. Kommt die Fusion, dürften andere Projekte vermutlich wieder dringender werden und das Thema könnte schnell in den Hintergrund rücken. An den Regionalbörsen wird diese Ordervarianten zwar teilweise auch offeriert, aber bei wenig liquiden Werten kommen selten Umsätze zustande und Kunden bemängelten bei Stop Loss und Trailing Stop-Orders in der Vergangenheit teilweise schlechte Ausführungen.
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