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Bankberatung – Fünf, setzen!

Tja, was soll man dazu eigentlich noch sagen. Die deutschen Banken haben für ihre Beratungsqualität – mal wieder – schlechte Noten ausgestellt bekommen. Und die Privatanleger verlieren allmählich ihr Vertrauen in die Beratung. Warum es einfach nicht besser wird.

Keine Besserung in Sicht: Die Stiftung Warentest hat der Qualität der Anlageberatung erneut verheerende Zeugnisse ausgestellt. Im Ergebnis erhielten sechs von 21 getesteten Instituten die Note mangelhaft. Die beste Note des gesamten Tests war eine 3,1. Der Zentrale Kreditausschuss, der Spitzenverband der Finanzwirtschaft, ist dagegen der Meinung, die „Anstrengungen zur Verbesserung der Kundenberatung zeigen Wirkung“. Und dennoch räumt auch er zerknirscht ein, dass es „bei der Handhabung von Protokollen nach einer Wertpapieranlageberatung von Neukunden offenbar noch deutlichen Nachholbedarf“ gibt.

Die Hauptkritikpunkte der Tester: Nach wie vor erkundigen sich viele Berater nicht nach den persönlichen und finanziellen Verhältnissen ihrer Kunden und missachten daher die elementaren Grundregeln einer Anlage- und Anleger-gerechten Beratung. Auch das Beratungsprotokoll, das seit Anfang 2010 Pflicht ist, kann daran nichts ändern. Schlimmer noch: In mehr als der Hälfte der getesteten Fälle kamen die Berater ihrer Pflicht zum Protokoll nicht nach.

Und noch etwas kommt hinzu: 74 Prozent der Deutschen geben laut einer anderen aktuellen Umfrage an, dass ihr Vertrauen in die Anlageberatung der Banken im Verlauf der Finanzkrise gesunken ist. Das zeigt eine repräsentative TNS infratest-Befragung von 2.500 Bankkunden in Deutschland im Auftrag der Direktbank ING-DiBa. Zu oft stünden bei Beratungsgesprächen das Interesse der Bank im Vordergrund. Und viele Kunden bemängeln einen Interessenskonflikt zwischen ihnen und ihrer Bank. Fast 90 Prozent der Befragten wünschen sich von ihrem Institut einfachere und besser verständliche Geldanlagemöglichkeiten.

Doch was kann helfen, die seit Jahren gleich bleibend miese Qualität der Beratung zu verbessern? Verbraucherschützer verlangen neben härterer Regulierung einen grundsätzlichen Kurswechsel, insbesondere eine Abkehr von der provisionsgetriebenen Beratung bei Banken und Finanzdienstleistern. Eine echte Honorarberatung könnte sicher helfen, auch wenn es dann gewiss Honorarberater geben wird, die ihr Geld nicht wert sind – so wie es auch mäßige Rechtsanwälte oder Steuerberater gibt. Das Wirkungsvollste wäre aber vermutlich die entschiedene Hilfe zur Selbsthilfe: Wenn Verbraucher sich endlich selbst mehr um ihre finanziellen Angelegenheiten kümmerten und versuchten, ihr Wissen und ihre Kenntnisse auszubauen, wäre viel gewonnen.

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