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Auf den Ausblick kommt es an

Die Schnellstarter in die Berichtssaison für das zweite Quartal wecken Hoffnungen: Sowohl Alcoa in den USA als auch L´Oreal in Europa haben die Erwartungen der Analysten übertroffen. Ähnliches gilt für ein paar kleinere Unternehmen wie das Kaufhaus Ludwig Beck. Der gute Auftakt ist eminent wichtig, spielen diesmal doch die Quartalsbilanzen eine noch größere Rolle als üblich. Wobei aber der Fokus diesmal nicht so sehr auf den tatsächlichen Ergebnissen liegen wird, sondern auf dem Ausblick der Manager fürs zweite Halbjahr.

Insbesondere von den Aussagen der US-Unternehmen, die in den nächsten Tagen gehäuft ihre Zahlen vorlegen werden, erhoffen sich die Märkte Fingerzeige darüber, ob die Konjunktur weiter brummen wird – oder ob ein herber Rückschlag droht. Im Auge behalten sollten Anleger dabei vor allem die Branchen, die als gute Frühindikatoren für die Wirtschaftsentwicklung gelten: Halbleiterhersteller, Rohstoffkonzerne, Banken und Konsum.

Die Zahlen fürs zweite Quartal werden, das ist nicht schwer vorauszusagen, eher positiv überraschen. Zwar erwarten die Analysten für die 500 Unternehmen aus dem US-Leitindex S&P 500 im Schnitt 27 Prozent höhere Gewinne als ein Jahr zuvor; aber der Vergleich bezieht sich auf das letzte Krisenvierteljahr der Konjunktur und wirkt deshalb viel ambitionierter als er tatsächlich ist. Hinzu kommt, dass die Gewinnschätzungen mit den fallenden Aktienkursen seit April bereits deutlich zurückgenommen worden sind. Die Latte dürfte deshalb in der Regel übersprungen werden.

Der nächste Paukenschlag nach Alcoa, die den Optimismus im Rohstoffbereich nicht nur wegen der Zahlen, sondern auch auf Grund des Ausblicks ihres Chefs Klaus Kleinfeld stützen, wird heute Intel sein. Was der weltgrößte Halbleiterhersteller mitteilen wird, zählt sicherlich zu den ausschlaggebenden Aussagen für die Börsentendenz der nächsten Wochen. Klar ist, dass die Preise und Mengen in dem lange gebeutelten Schlüsselsektor für die HighTech-Branche bis zuletzt stark gestiegen sind; aber nur wenn Intel & Co. auch viel Zuversicht für die nächsten Monate versprühen, kann der Optimismus an den Börsen dauerhaft zurückkehren. Denn das würde bedeuten, dass die Konjunktur keine gravierenden Schwächezeichen zeigt, dass also die Rückschläge der letzten Monate übertrieben waren.

Spannend bleibt es auch in den folgenden Tagen, weil dann gleich mehrere US-Banken ihre Zahlen vorlegen werden. Von großer Bedeutung wird dabei sein, wie die Manager die Folgen der geplanten amerikanischen Finanzreform einschätzen und wie sie die Kreditsituation am Häusermarkt und bei den kleinen und mittleren Unternehmen beurteilen. Denn davon hängt ab, wie weit die Finanzkrise in den USA überwunden ist, und ob von der Seite Gefahren für die Konjunktur drohen.

Wie fast immer, so wird wohl auch diesmal die Berichtssaison zu starken Ausschlägen an den Börsen führen. Die Chancen stehen aber gut, dass per Saldo die Zuversicht überwiegt. Zumal Investorenumfragen gerade in den USA ein so hohes Maß an Pessimismus wie zuletzt am Börsentiefpunkt Anfang 2009 anzeigen. Da genügen schon kleine Lichtblicke bei den Unternehmenserträgen und -prognosen, um die Tendenz grundlegend zu drehen.

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