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Aktien gegen Gold, Dollar und Zinsen

Das erste Halbjahr 2010 stand ganz im Zeichen der Euro- und Schuldenkrise. Das zeigt sich auch an der Entwicklung der wichtigsten Anlagen: Während Dollar, Staatsanleihen und Gold im Preis deutlich anzogen, hatten Aktien das Nachsehen. Der Großteil der führenden Indizes der Welt landeten im Minus. Aber es gab auch eine ganze Reihe positiver Ausreißer – zum Beispiel deutsche Aktien, wo der DAX kleine und MDAX und SDAX stolze Gewinne verbuchten. Und wie geht es in der zweiten Jahreshälfte weiter? Gut möglich, dass die Gewinner und Verlierer der ersten sechs Monate ihre Rollen tauschen.

Um fünf Prozent hat der MSCI Welt, der die durchschnittliche Performance der wichtigsten Märkte misst, von Januar bis Juni (Stichtag 29. Juni) nachgegeben. Von den wichtigsten Länderindizes landeten nur wenige im Plus – der DAX mit knapp zwei Prozent Zuwachs zählte noch zu den Besten. Dagegen gab der EuroStoxx 50 um 12 Prozent nach, vor allem weil Aktien aus den südlichen EU-Ländern auf Grund der Schuldenkrise unter Druck gerieten. Ähnlich schlimm erwischte es den Nikkei mit 10 Prozent und Chinas Shanghai B mit 16 Prozent Verlust. Zu den größten Gewinnern zählten dagegen der MDAX mit acht und der SDAX mit elf Prozent Plus. Viele der dort gelisteten deutschen Nebenwerte sind extrem stark im Export – und somit Profiteure der Euro-Schwäche.

Innerhalb der einzelnen Indizes verlief die Entwicklung allerdings so unterschiedlich wie selten zuvor. Beispiel DAX: Genau die Hälfte der 30 Werte legte zu, am stärksten mit Infineon, BMW und MAN drei Münchner Aktien, die zwischen 25 und 27 Prozent teurer wurden. Am anderen Ende rangieren mit E.ON, RWE und Thyssen drei Titel aus Nordrhein-Westfalen mit Abschlägen von jeweils rund 20 Prozent.

Die griechische Tragödie und ihre Folgen rückte dagegen die so genannten sicheren Anlagehäfen in den Vordergrund: Der US-Dollar gewann 15 Prozent gegenüber dem Euro. Das wirkte sich natürlich auch auf die Performance ausländischer Aktien in Euro umgerechnet aus: mit den meisten Indizes ließ sich Geld verdienen, weil die an den Dollar notierten oder an ihn angelehnten Währungen stärker zulegten als die Märkte verloren. Das wirkte sich auch beim Goldpreis sehr segensreich aus: Zu den 12 Prozent Preisanstieg kam noch die Dollar-Aufwertung hinzu und führte so zu einer überragenden Entwicklung. Stark gefragt vor allem bei Großanlegern waren auch deutsche Bundesanleihen. Der Bund-Future gewann sieben Prozent und rentiert nun nur noch mit 2,5 Prozent.

Nach den starken Kursanstiegen der sicheren Staatsanleihen, von Gold und Dollar dürfte im Lauf des zweiten Halbjahrs aber eine deutliche Korrektur bevorstehen. Alle drei Märkte sind, um einen charttechnischen Ausdruck zu benutzen, stark überkauft. So eine Phase kann zwar noch eine Weile anhalten, aber sie endet in der Regel mit einer deutlichen Gegenbewegung. Dafür bedarf es allerdings der Mithilfe der fundamentalen Entwicklungen. Erst wenn die Zuversicht zunimmt, Europa könne das Schuldendesaster glimpflich überstehen und damit die Weltwirtschaft nicht wie befürchtet in eine neue Rezession stürzen, wird die Flucht in die sicheren Häfen enden. Dann könnte auch wieder die Zeit der Aktien nahen. Denn sie sind Dank der kräftigen Gewinnsteigerungen der Unternehmen und der rekordniedrigen Zinsen sowohl absolut als auch relativ zu anderen Anlageklassen wie Anleihen so günstig bewertet wie selten zuvor.

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