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Virgin Galactic auf dem Flug Richtung All
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Virgin Galactic raucht an der Börse ab

Kurz nach dem erfolgreichen Testflug des Raumflugzeugs VSS Unity von Virgin Galactic am Sonntag kam die Ernüchterung. Vorbörslich und zum Handelsstart am Montag ging es noch bergauf, doch seither kennt der Kurs nur eine Richtung: abwärts. Aus gutem Grund.

Virgin Galactic drückt den Kurs selbst

Die Meldung, dass Virgin Galactic von Zeit zu Zeit Aktien im Gegenwert von bis zu 500 Millionen Dollar an der Börse verkaufen kann, sorgte für massiven Verkaufsdruck. In den drei Tagen nach dem erfolgreich absolvierten Testflug büßte die Aktie rund ein Drittel ihres Wertes ein. Die  Marktkapitalisierung fiel von 11,8 Milliarden auf knapp acht Milliarden Dollar.

Insgesamt hat Virgin Galactic gut 240 Millionen Aktien ausstehen, rund 165 Millionen davon sind öffentlich handelbar (free float). Bei den Kursen der vergangenen Tage entspricht das 500 Millionen-Paket rund 10 bis 15 Millionen Aktien, das sind immerhin sechs bis neun Prozent der frei handelbaren Aktien.

Finanzinstitute stecken hinter dem Paket-Verkauf

Positiv ist, dass die Erlöse aus den Aktienverkäufen in die Firma fließen. Die Begründung, das Geld solle zur Entwicklung oder anderen Zwecken herangezogen werden, lässt viel Interpretationsspielraum offen. Vereinbart wurden die Aktienverkäufe mit den Finanzinstituten Credit Suisse Securities (USA) LLC, Morgan Stanley & Co und Goldman Sachs & Co. Das lässt vermuten, dass die Institute Druck auf das Unternehmen ausgeübt haben, liquide Mittel zu beschaffen.

Bransons Unternehmen schreibt hohe Verluste

Denn Virgin Galactic schreibt tiefrote Zahlen. Im ersten Geschäftsquartal 2021 betrug der Nettoverlust rund 130 Millionen. Im gesamten Geschäftsjahr 2020 belief sich das Minus auf 273 Millionen Dollar. Rechnet man nun die 600 Tickets dagegen, die für Preise von 200.000 bis 250.000 Dollar reserviert wurden, werden die Bilanzen noch lange rot bleiben.

Turnaround in weiter Ferne

Zweifel sind angebracht, ob Virgin Galactic jemals profitabel wird. Der reguläre Flugbetrieb soll zwar 2022 starten, doch die laufenden Betriebskosten sind hoch und das Klientel begrenzt. In Anbetracht des hohen Energieverbrauchs dürften sich potenzielle Kunden zudem gut überlegen, ob der einstündige Flug die Umweltsünde lohnt. ​Obendrein startet Amazon-Gründer Jeff Bezos mit seiner Blue Origin am 20. Juli ebenfalls in Richtung All und wird für den britischen Milliardär Richard Branson zum harten Konkurrenten.

 

 

Foto: davidvives90/pixabay

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