Es ist ein
Trauerspiel: Die Deutschen haben Milliarden auf
Tagesgeldkonten gebunkert, doch angesichts der allgemeinen Zinslage ist
nicht viel zu holen. Doch wer verhandelt, für den kann mehr
drin sein.
Das zeigen die Erfahrungen eines Lesers, der eine höhere
Summe bei der Direktbank 1822 direkt geparkt hatte – und sich den von Februar
bis Anfang Juni geltenden vergleichsweise hohen Zins von 1,65 Prozent gesichert
hatte. Seither sollte sein
Guthaben nur noch mit 0,75 Prozent verzinst werden. Das ist zwar immer
noch etwas mehr als der aktuelle Marktdurchschnitt von 0,66 Prozent, wie ihn der
Tagesgeldindex des Vergleichsportals biallo.de ausweist. Doch Spitzenanbieter
offerieren auch jetzt noch um die 1,6 Prozent.
Der Kunde rief also bei der Bank an und fragte nach, was sie ihm denn anbieten können, wenn er sein Geld nicht abziehen würde. Das
Ergebnis: Vom 1. Juli bis Ende September wurden ihm immerhin 1,0 Prozent
offeriert – und er ließ das Geld vorerst dort.
Die Direktbank bestätigte auf Anfrage, dass man durchaus
gesprächsbereit sei. Der Verhandlungsspielraum des Kundenberater hänge
natürlich vom angelegten Betrag, der Zinssituation und dem weiteren Ausblick
ab. Auch andere Banken gehen ähnlich vor, hängen das aber nicht an die große Glocke.
Klar ist also: Gerade Anleger, die höhere Beträge geparkt
haben, sollten ruhig mal bei ihrer Bank anrufen, wenn der Topzins ausläuft.
Mehr als nein kann sie nicht sagen – und ein klärender Anruf kann einem vielleicht ein paar Euro mehr
Zinsen einbringen.
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Diese Erfahrung habe ich auch immer wieder gemacht.
Gerade wenn man das Angebot eines Konkurrenten in die Verhandlung mit ein bringt, werden oft die gleichen Zinsen wie beim Konkurrenten geboten. So spart man sich das dauernde Tagesgeldkonto eröffnen – obwohl Neukundenangebote oft sehr atraktiv sind 🙂