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Steuererklärung – wer elektronisch meldet, hat länger Zeit

Rund 22 Millionen Deutsche erledigen ihre Steuererklärung inzwischen über das Internet, genauer gesagt über den Online-Dienst #ELSTER des Fiskus. Sehr wahrscheinlich, dass es dieses Jahr noch mehr sein werden. Denn wer die elektronische Steuererklärung nutzt, hat zum Teil schon dieses Jahr länger Zeit zur Abgabe.

Seit 2012 hat sich die Zahl der Nutzer der Online-Steuererklärung stark erhöht – von damals 12 Millionen Nutzern auf jetzt 22 Millionen. Das berichtet der Digitalverband Bitkom auf Basis von Daten der Finanzverwaltung. Klar ist, dass die Online-Steuererklärung Papierkram erspart, ob sie dagegen auch weniger Zeit und Nerven kostet, wie Bitkom der Ansicht ist, sei einmal dahingestellt. Bitkom-Steuerexperte Thomas Kriesel sieht jedenfalls das ELSTER-Projekt als „ein positives Beispiel für die erfolgreiche Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen, auch wenn das komplexe deutsche Steuerrecht dadurch nicht einfacher wird.“

Wichtig zu wissen: Im gewerblichen Bereich akzeptiert der Fiskus mittlerweile ausschließlich elektronische Steuererklärungen. Für Privatpersonen ist das dagegen grundsätzlich keine Pflicht. Sie kann weiterhin auf Papier abgegeben werden, wann man es so möchte. Dazu Kriesel: „Wer einmal die aufwändige Registrierung durchlaufen und das Verfahren genutzt hat, wird schnell davon überzeugt sein, dass die Online-Steuererklärung viel bequemer und weniger fehleranfällig ist als das Ausfüllen von Papierformularen.“

Neu ab dem Steuerjahr 2017 ist, dass Steuerpflichtige grundsätzlich keine Belege und separate Aufstellungen mehr an das Finanzamt versenden müssen. Es reicht aus, wenn diese für mögliche Rückfragen aufbewahrt werden. Damit ist die Bearbeitung der Steuererklärung in der Regel durchgängig elektronisch möglich. Denn die meisten für die Besteuerung wichtigen Nachweise werden von Dritten, etwa Banken und Sozialversicherungen, automatisch und ebenfalls in digitaler Form an die Finanzverwaltung übermittelt. Die Bürger sind allerdings gut beraten, die übermittelten Daten gegenzuchecken, damit sich nicht doch Fehler einschleichen und man am Ende zuviel Steuern zahlt.

Gut zu wissen: Für das vergangene Steuerjahr 2017 muss die Steuererklärung grundsätzlich bis 31. Mai 2018 beim Fiskus eingegangen sein. Ab dem Veranlagungszeitraum 2018 darf man sich zwei Monate länger Zeit lassen – also bis Ende Juli 2019. Auch Steuerberater und Lohnsteuerhilfevereine erhalten für ihre Mandanten zwei Monate Aufschub. Für die Veranlagungszeiträume 2017 und früher müssen die Erklärungen spätestens bis Jahresende des Folgejahres beim Finanzamt eintreffen – künftig dann ebenfalls erst zwei Monate später. Zwei Monate länger Zeit haben bereits in diesem Jahr Steuerzahler in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, sofern die Steuer elektronisch erklärt wird, wie Bitkom informiert. In Rheinland-Pfalz gilt die verlängerte Frist bis zum 31. Juli 2018 sogar für alle Steuerpflichtigen.

Tipp: Wer aber auf eine Erstattung hofft, sollte trotzem lieber früher als später mit dem Fiskus abrechnen – längere Fristen hin oder her.

Die Finanzverwaltung hat ihr Internetportal www.elster.de im vergangenen Jahr von Grund auf überarbeitet. Voraussetzung für die Nutzung der elektronischen Steuerklärung ist eine einmalige Registrierung und postalische Authentifizierung, was mehrere Tage in Anspruch nimmt. Die Steuer kann auf zwei Wegen erklärt werden: Über „Mein Elster“ können Steuerdaten direkt im Browser und vollkommen papierlos abgegeben werden – das erspart das Herunterladen, Installieren und Aktualisieren spezieller Programme. Alternativ bietet das Online-Finanzamt das Programm „ElsterFormular“ zum Download, mit dem die Steuererklärung offline bearbeitet und online an das Finanzamt übermittelt werden kann. Zudem gibt es zahlreiche gewerbliche Software-Produkte, die eine elektronische Steuererklärung über die ELSTER-Schnittstelle zulassen. „Professionelle Steuer-Software bietet in der Regel mehr Komfort bei der Eingabe und gibt auch für Laien verständliche Tipps zum Steuersparen. Die Investition kann sich schnell rechnen“, sagt Kriesel.

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