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Siemens-Aktie auf dem Weg in neue Sphären

So mancher Siemens-Mitarbeiter weint immer noch den angeblich so guten alten Zeiten unter Heinrich von Pierer und teilweise Klaus Kleinfeld nach – aber für die Aktionäre ist der jetzige Siemens-Boss Peter Löscher die deutlich bessere Wahl. Das zeigt auch sein gestern abgesegneter erneuter Umbau des Konzerns. Er hat das Potenzial, die Aktie des Elektrogiganten in neue Kurssphären zu hieven.

Spricht man mit Analysten über Löscher, sind die meisten voll des Lobes. Während von Pierer den Aktionären viel versprochen, aber wenig gehalten hat und Klaus Kleinfeld wegen der Korruptionsaffäre keine Chance hatte, seine Visionen und Strategien zu verwirklichen, hält Löscher seine Prognosen bisher mehr als ein, und er unterzieht den ehemals als träge verschrieenen Konzern einer Radikalkur nach der anderen. Das verunsichert die Mitarbeiter – aber der Erfolg gibt ihm recht.

Jetzt also geht er die Schaffung eines neuen Geschäftsbereichs „Infrastructure and Cities“, den Börsengang der Lichttochter Osram und eine Neuaufstellung der Führungsebenen an. Und die meisten Analysten sind sich einig, dass Siemens damit noch ein Stück besser auf die Herausforderungen der Zukunftsmärkte vorbereitet ist. Vor allem das Abspecken des zu großen Bereich Industrie zu Gunsten des neuen Sektors, der den Riesenhunger der Ballungsräume nach optimalen Infrastrukturlösungen stillen soll, macht Sinn. Damit hat Siemens in diesem Bereich die Chance, stark zu wachsen. Löscher strebt denn auch einen Umsatzsprung von derzeit knapp 73 auf mittelfristig über 100 Milliarden Euro an, und das, obwohl ihm nach dem Börsengang von Osram fünf Milliarden fehlen werden.

Für die Aktie bedeutet die veränderte Ausrichtung vorwiegend Gutes, sieht man von den Friktionen ab, die jeder Umbau notgedrungen mit sich bringt. Siemens dürfte damit die ohnehin glänzenden Ertragsprognosen in den kommenden Jahren regelmäßig übertreffen und endgültig in neue Gewinnsphären aufsteigen. Nach dem Rekordjahr 2009/2010 mit 4,54 Euro Gewinn je Aktie sehen die Durchschnittsprognosen in den kommenden Jahren deutlich steigende Gewinne voraus, bis zu acht Euro je Aktie im übernächsten Geschäftsjahr. Und die Dividenden, die Löscher ebenfalls aus der früheren niedrigen Zone heraufgezogen hat, sollen mitwachsen.

Das alles spricht dafür, dass Siemens nicht nur bei Umsatz und Ertrag neue Dimensionen erschließt, sondern auch beim Aktienkurs, der zurzeit bei knapp 94 Euro liegt. Die 100-Euro-Marke wird zwar in dem instabilen Gesamtumfeld kaum auf Anhieb nachhaltig zu überspringen sein; ist aber angesichts der glänzenden Perspektiven keine unüberwindbare Hürde. Und mittelfristig wäre es nur logisch, wenn die alten Höchststände um 110 Euro ebenfalls geknackt werden. Denn die Gewinnaussichten sind jetzt viel besser als vor der Finanzkrise und damit auch die Bewertung und die Dividendenrendite. Für längerfristig orientierte Anleger zählt Siemens gerade wegen der Neuausrichtung zu den attraktivsten deutschen Basisinvestments.

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