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Schmiedings Welt: Der Euro als erfolgreiche Reformpeitsche.

Wahrscheinlich war die Zeit einfach mehr als reif: Holger Schmieding, Topökonom der Berenberg Bank, ruft das Ende der Eurokrise aus. Nicht gleich, aber absehbar. Damit ist endlich ein Gegengewicht zu all den populisische Euroskeptikern wie Thilo Sarrazin geschaffen. Denn Schmieding hält den Euro nicht nur für eine stabile Währung, sondern attestiert den Krisenländern auch erhebliche Erfolge auf ihrem Reformweg.

Mehrere Interviews gab der Volkswirt, der seine neues Buch „Unser gutes Geld. Warum wir den Euro brauchen“ vorstellte. Und in jedem betonte Schmieding ausdrücklich die großen Fortschritte der Krisenländer – gemessen an Lohnstückkosten etwa oder den Außenhandelbilanzen. Und da hat er tatsächlich einen Punkt.

Dass sich diese Fortschritte noch nicht in Wachstumsraten ablesen lassen, hält er für normal. Das Anleihenprogramm der  EZB, so seine These, verschaffe den Ländern genug Zeit, um die Dürreperiode zu überbrücken. So weit, so wahrscheinlich richtig.

Allzu lax geht Schmieding meiner Meinung nach aber mit den Nebenwirkungen dieser Therapie um: Die Inflation werde schon kein großes Problem werden, weil die EZB alles daür tun werde, um die Preissteigerung einzudämmen, so seine Argumentation in einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland.

Dabei übersieht er, dass die Macht selbst von Zentralbanken nicht unendlich ist und ein Inflationskreislauf eben sehr oft nicht mit einem Ratsbeschluss beendet werden kann. Zumal wenn eine Zentralbank gleichzeitig Milliarden in Anleihen von Staaten und damit in den Geldkreislauf steckt – und damit mindestens am Rand ihres geldpolitischen Auftrages agiert.

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