Wertpapierhandel oder Überweisungen per Mausklick sind bequem. Doch viele Deutsche haben noch immer Angst vor Online-Bankräubern – auch wenn neue Daten des Bundeskriminalamts zeigen, dass die Abzocker es 2012 deutlich schwerer hatten. Bankkunden sind jedenfalls gut beraten auf der Hut zu sein – und wichtige Sicherheitstipps zu beachten.
Geldgeschäfte im Internet sind noch immer vielen Deutschen nicht so ganz geheuer. Mehr als jeder dritte Internetnutzer (38 Prozent) fühlt sich durch Betrug beim Online-Banking bedroht. Je älter, desto größer die Skepsis. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom ergeben. Immerhin noch fast jeder Dritte verzichtet daher aus Sicherheitsbedenken auf Online-Banking.
Dabei zeigen aktuelle Zahlen von Bitkom und des Bundeskriminalamts für 2012, dass sich zumindest die Anzahl der Fälle von Phishing, also des Abfangens der Online-Banking-Zungangsdaten, nahezu halbiert hat – von 6422 in 2011 gemeldeten Fällen auf „nur“ noch 3440 Fälle im Jahr 2012. Auch die Schadenshöhe ist deutlich rückläufig. Seit dem Beginn der Erhebungen anno 2008 ist die Zahl der Phishing-Delikte demnach erstmals zurückgegangen.
Trotzdem bleibt Vorsicht die Mutter der Porzellankiste beim Online-Banking. Denn nicht nur die Banken haben ihre Sicherheitsverfahren aufgerüstet und in die Jahre gekommene Verfahren wie das Verfahren mit durchnummerierten Transaktionsnummern auf Papier (i-TAN-Verfahren) mehr und mehr durch moderne Verfahren wie das Mobile-TAN-Verfahren oder chipkartenbasierte Verfahren ersetzt. Auch die „Betrüger gehen immer raffinierter vor und setzen zunehmend Phishing-Viren ein“, warnt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Wer einige zentrale Sicherheitstipps beachtet, kann laut Banken und Bitkom Geldgeschäfte im Web allerdings ohne allzu große Sorgen betreiben:
– Rechner schützen: Wichtig ist eine gute Sicherheitsausstattung des eigenen Computers. Laut Bitkom sind ein Anti-Viren-Programm und eine Firewall, die den PC vor schädlichen Dateien schützt, zentral. Updates sollten umgehend installiert werden. Zum Schutz vor schädlicher Software sollten alle Laufwerke des PCs regelmäßig überprüft werden.
– Öffentliche Rechner meiden: Öffentliche Computer etwa in Internet-Cafés sollte man nicht fürs Online-Banking nutzen.
– Dubiose Mails: Niemals auf E-Mails antworten, die scheinbar von der Bank kommen und die zur Angabe von Kontodaten und PIN oder TANS auffordern. Keine Bank fordert so etwas an. Auch keine Anhänge von E-Mails unbekannter Herkunft öffnen, sie könnten Schadsoftware einschleppen.
– Daten schützen: Sensible Daten wie Passwörter, PIN und TANs dürfen niemals auf der PC-Festplatte gespeichert werden.
– Auf https:// achten: Die Zugangsdaten zum Online-Banking nur eingeben, wenn man sich auf der geschützten Seite der Bank befindet und eine verschlüsselte Verbindung besteht. Das lässt sich unter anderem daran erkennen, dass die Internetadresse der Bank mit https:// beginnt und an einem Schloss- oder Schlüssel-Symbol im Browser.
– Moderne Sicherheitsverfahren nutzen: Ihre Bank bietet Sichererungsverfahren wie M-TAN- oder chipkartenbasierte Verfahren an? Dann nutzen Sie diese und sagen dem i-TAN-Verfahren adé. Für den Rechner daheim bietet sich auch die HBCI-Variante an, bei dem der Kunde als Zusatzgerät einen TAN-Generator und ein Kartenlesegerät nutzt.
– Smartphone-Banking: Wer Online-Banking über eine Smartphone-App betreibt, ist gut beraten, sich nicht auf das gleiche Endgerät auch eine SMS zur Transaktionsfreigabe schicken zu lassen. Bei den meisten Banken ist das ohnehin nicht möglich: Und noch ein folgenreicher Fehler, falls das Handy in falsche Hände gerät: Die papierne iTAN-Liste als Foto auf dem Handy zu speichern.
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