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O du fröhlicher Einzelhandel

Jetzt bekommt die deutsche Konjunktur doch noch einen Dämpfer zu Jahresende. Tonnen von Schnee verhindern alle Aktivitäten am Bau, der Verkehr liegt lahm und die Menschen verkriechen sich in ihre Häuser und konsumieren nicht. Sie konsumieren nicht? Ganz falsch!
So zufrieden wie selten zeigt sich der Einzelhandel über das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Denn nicht nur der Onlinehandel, der bequem in dicken Puschen von zu Hause aus zu erledigen ist, freut sich über traditionell hohe Zuwachsraten. „Das Weihnachtsgeschäft liegt bislang über dem Vorjahresniveau“, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes HDE. „Eis und Schnee haben das Geschäft zu Wochenbeginn leicht einfrieren lassen. Zum Adventswochenende hin nahm es aber wieder an Fahrt auf.“ Und wird damit zumindest kurzfristig zur Jobmaschine: Nach Angaben des Verbandes sind rund 100.000 zusätzliche Aushilfen seit November für das Weihnachtsgeschäft eingestellt worden. Darunter sind vermutlich wenige der Bauarbeiter, die jetzt keine Arbeit haben.

Dennoch sieht alles danach aus, dass der Konsum mehr und mehr zur weiteren Stütze des Aufschwungs in Deutschland wird. Das liegt in diesem Jahr wohl fast ausschließlich an der überraschend guten Entwicklung am Arbeitsmarkt. Denn die Einkommen sind bislang nur moderat gestiegen: In den Tarifabschlüssen 2010 stand vor allem die Sicherung von Arbeitsplätzen im Vordergrund. Nach Berechnungen der Wirtschaftsweisen stiegen die Tarifverdienste auf Stundenbasis gerade einmal um rund 1,7 Prozent.

Doch 2011 wird sich das ändern. Die zuständigen Gewerkschaften der Telekom-Mitarbeiter und der Chemie-Branche haben schon einmal Forderungen von gut sechs Prozent in den Ring geworden. Ver.di fordert drei Prozent plus 50 Euro für die Beschäftigten der Länder. Gute Aussichten also für die deutsche Wirtschaft. Denn der rein exportgetragene Aufschwung ist nicht nur volkswirtschaftlich gefährlich – vor allem weil die Turbulenzen um die Währungen hier schnell ganz neue Rahmenbedingungen schaffen können. Er brachte der Bundesregierung auch immer wieder Ärger mit den Handelspartnern ein.

Vor allem Frankreich aber auch die USA beklagten sich immer wieder darüber, dass wir Deutschen zu wenig ausländische Waren kaufen. Daher hier ein Appell für die nächste volkswirtschaftlich korrekte Shopping-Tour. Kauft! Und steckt bitte auch einen französischen Käse und irgendeine Kleinigkeit aus den USA mit ein!

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