Dieselskandal, drohende Strafzölle in den USA und immer mehr Fahrverbote in deutschen Innenstädten: Die Liste der großen Probleme der Autobauer ist lang. Jetzt kommt vielleicht noch ein neues dazu: Im wichtigen Absatzmarkt China knickt die Autokonjunktur deutlich ein.
Das gab es seit Jahrzehnten nicht mehr: In China werden im Jahr 2018 erstmals seit langem vermutlich weniger neue Autos verkauft als im Jahr zuvor. Um rund 4,3 Prozent liegen die Zahlen für die ersten 11 Monate 2018 hinten, wenn man sie mit dem Vorjahr vergleicht. Mit steigender Dynamik: Im September und Oktober war der Absatz um rund 13 Prozent niedriger als im Jahr zuvor, im November waren es nach den jüngsten Zahlen nun satte 18 Prozent.
Als eine „Wachstumspause“ bezeichnete Bernhard Mattes, Präsident des Automobilverbandes VDA die Entwicklung vor kurzem. Doch ist es wirklich nur eine Pause? Sicherlich sind die schlechteren Zahlen auch der Konjunktur in China geschuldet, die deutlich langsamer aufwärts strebt als noch vor ein paar Jahren. Doch vermutlich steckt mehr dahinter. Auch in China gibt es Trends, die die Autoindustrie aus anderen Ländern bereits gut kennt. In verstopften Innenstädten und für die junge Generation ist das eigenen Auto nicht mehr das Mittel der Wahl.
Das alles erhöht den Druck auf VW, BMW & Co., ihr altes Geschäftsmodell gründlich zu überdenken. Schon jetzt werden erhebliche Anstrengungen unternommen, die E-Mobilität vorwärts zu bringen und neue Ideen, wie Car-Sharing zu entwickeln. Denn dass das Konzept, Autos mit Verbrennungsmotor immer besser und attraktiver zu machen, nicht mehr ewig trägt, ist wohl allen klar. Das „nicht mehr ewig“ könnte allerdings schneller kommen, als erwartet.
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