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Maschinenbau signalisiert breiteren Aufschwung

Die beste Nachricht war schon fast ein wenig versteckt: Bei einer Pressekonferenz erläuterte Hannes Hesse, der Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauerverbandes VDMA die Lage seiner Branche. Und strahlte große Zuversicht aus. Glatt verdoppelt hat der Verband seine Prognose für das laufende Jahr. Statt um drei soll die Branche um sechs Prozent mehr produzieren als im Vorjahr. Das sind gute Nachrichten für alle, die in Aktien des Maschinenbaus investiert sind. Doch die wichtigste Botschaft auch für alle anderen kam dann erst etwas später: Die Nachfrage steigt auf breiter Basis. „Der Aufschwung wird nun von immer mehr Ländern getragen“, so Hesse.

Denn der deutsche Maschinenbau ist nicht nur eine Schlüsselbranche für die deutsche Wirtschaft: Mit einem Anteil von mehr als 12 Prozent an der gesamten Produktion ist er der wichtigste Sektor hierzulande, knapp gefolgt von der Automobilindustrie. Darüber hinaus kann man kaum anderswo so viel über den Zustand der Weltwirtschaft erfahren. Die Branche lebt vom Export und Maschinen werden nur dann bestellt, wenn die Konjunkturaussichten gut sind und investiert wird.

Um so erfreulicher, dass man jetzt aus den Zahlen zum Außenhandel mit Maschinen ablesen kann, dass nicht mehr nur China alleine den weltweiten Aufschwung trägt. Zwar ist das Reich der Mitte der mit Abstand wichtigste Kunde der Branche: Um 20 Prozent stiegen die Ausfuhren im ersten Halbjahr 2010 auf das neue Rekordniveau von rund 6,5 Milliarden Euro. Doch auch andere Länder zeigen sich dynamisch: Indien zum Beispiel, das 27 Prozent mehr Maschinen made in Germany importierte und im ersten Halbjahr immerhin 1,4 Milliarden Euro dafür ausgab. Oder Lateinamerika: 28 Prozent Plus mit einem Importvolumen von 2,6 Milliarden Euro. Brasilien alleine nahm davon Maschinen für 1,2 Milliarden Euro ab – ein Zuwachs von mehr als 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Gedämpft wird der Jubel bei den Herstellern über die hervorragenden Zahlen durch einige dicke Minuszeichen bei Abnehmerländern wie Großbritannien, Spanien und Japan. In vielen Industrieländer zeigt der Trend noch lange nicht stabil nach oben. Und natürlich von der Tatsache, dass die neue Dynamik der Branche im langjährigen Vergleich relativiert wird. Immerhin brach die Produktion im vergangenen Jahr um rund ein Viertel ein, selbst ein Plus von sechs Prozent bringt den Sektor nun lediglich auf das Niveau von 2005 zurück.

Dennnoch sind die Zahlen mehr als beruhigend. Zeigen sie doch deutlich: Noch ist die Weltwirtschaft sehr stark vom Reich der Mitte und seinem Wohlergehen abhängig. Doch schon ein bisschen weniger als noch vor einem halben Jahr. China bleibt zwar das Zugpferd der Weltwirtschaft, doch es ist nicht mehr ganz alleine.

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