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Maschinenbau-Aktien holen neuen Schwung

Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA und China signalisieren eine Beschleunigung des Wachstumstempos der gesamten Weltwirtschaft. Davon sollten die deutschen Maschinenbauer überdurchschnittlich profitieren – zumal es noch zwei Gründe gibt, Aktien aus dieser Branche ins Depot zu legen.

Im bisherigen Jahresverlauf ist die Maschinenbaukonjunktur noch nicht so richtig in Fahrt gekommen.Im April lagen die Aufträge um real ein Prozent unter dem Vorjahr – obwohl die Bestellungen aus Deutschland mit einem Plus von 8 % nur so sprudeln. Aber im Auslandsgeschäft gab es ein dickes Minus von 4 %. Vor allem aus den Schwellenländern sind noch wenig Impulse zu erkennen. Das aber dürfte sich bald ändern.

Denn China, der mit Abstand größte Markt für Maschinenbauprodukte,  beginnt sich aus seiner langen Konjunkturtalsohle herauszuarbeiten. Das belegt nicht nur der am Sonntag veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex. Krediterleichterungen der Notenbank sowie ein Mini-Konjunkturprogramm der Regierung sollen China wieder zu einem Motor für die Weltwirtschaft machen. Und da Investitionen besonders gefördert werden, dürfen sich die deutschen Maschinenbauer, die mit einem Weltmarktanteil von 14 % klar tonangebend sind, einiges an Geschäften ausrechnen.

Hinzu kommt, dass die EZB mit ihrer voraussichtlichen Zinssenkung am kommenden Donnerstag eine Abwertung des Euro einleiten möchte. Denn die bis zuletzt starke Gemeinschaftswährung erschwert es europäischen Unternehmen, Aufträge aus dem Rest der Welt zu ergattern – und es hat die Firmengewinne zum Teil merklich gedrückt. Das dürfte sich mit einem tendenziell schwächeren Euro grundlegend ändern und das Gewinnwachstum zusätzlich antreiben.

Die Aktien der deutschen Maschinenbauer haben sich ungeachtet des Gegenwindes der letzten Monate nicht schlecht geschlagen und im Durchschnitt den DAX sowohl im 1-Monats- als auch im 1-Jahresvergleich deutlich übertroffen. Die Bewertung ist deshalb nicht mehr uneingeschränkt günstig – aber angesichts der verbesserten Geschäftsaussichten noch nicht zu hoch. Das gilt weniger für ThyssenKrupp, den einzigen Maschinenbautitel im DAX, der noch unter seinen Stahlaktivitäten leidet und optisch teuer wirkt. Aber Thyssen ist insgesamt auf gutem Weg, insbesondere weil der Maschinenbau gut läuft.

Im MDAX und im SDAX gibt es eine Reihe aussichtsreicher und relativ niedrig bewerteter Aktien: Dazu zählen Rheinmetall mit einem für 2015 geschätzten KGV von weniger als 10, aber auch Leoni und Grammer mit einem KGV von 11 oder Krones, Dürr, DMG Mori Seiki und Elring Klinger mit KGVs zwischen 12,5 und 14,5 sind im historischen Vergleich zu akzeptablen Bewertungen zu haben. Zumal für Maschinenbau-Aktien noch etwas spricht: Übernahmephantasie. Vor allem Konkurrenten aus China und den USA stehen angeblich in den Startlöchern, um sich gut aufgestellte, technologisch führende und finanziell solide finanzierte deutsche mittelständische Maschinenbauer zu schnappen.

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