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Irreführende Gold-Statistik

Das World Gold Council (WGC) publizierte heute die neueste Statistik zur Gold-Nachfrage und meldet, die Investmentnachfrage sei um sechs Prozent auf 204 Tonnen gestiegen. Das ist statistisch zwar korrekt, aber irreführend.

Laut Statistik hat die weltweite Goldnachfrage aus dem Investmentbereich gegenüber dem Vorjahresquartal auf 204,4 Tonnen leicht zugelegt. Doch gleichzeitig war die Nachfrage nach Münzen und Barren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 20 Prozent (auf 245,6 Tonnen) eingebrochen.

Warum in der Statistik dennoch ein leichtes Plus ausgewiesen wird, ist schnell erklärt: In den Absatzstatistiken werden auch die Transaktionen der ETF-Investoren erfasst – und die haben ihre Bestände an Gold-ETFs weiter reduziert. Im dritten Quartal haben sie „nur“ 41,3 Tonnen ETFs und ETF-ähnliche Papiere auf den Markt geworfen, im Vorjahreszeitraum waren es mit 120,2 Tonnen noch fast drei mal soviel. Der vermeintliche Nachfrageanstieg in der Statistik existiert also in der Realität nicht, sondern resultiert aus den rückläufigen Verkäufen der Profis. 

Insgesamt haben die professionellen Investoren in diesem Jahr bereits Gold-ETFs im Wert von 84 Tonnen verkauft. Das ist zwar weitaus weniger als im Vorjahr, doch nach wie vor dominieren die Großanleger den Markt, sprich so wie sie den Preis in den Boomzeiten durch massive Nachfrage nach oben getrieben hatten, so drücken sie ihn seit geraumer Zeit durch die Verkäufe weiter nach unten. Offensichtlich steht Gold aber auch bei den Privatanlegern nicht mehr so hoch im Kurs, die Nachfrage nach Münzen und Barren ist rückläufig: 2013 lag sie bei 1773 Tonnen, in den ersten drei Quartalen 2014 waren es 794 Tonnen Münzen und Barren.

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