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Der Goldpreis könnte steigen
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Goldpreis nimmt einen neuen Anlauf

Nach seinem Rekordlauf auf rund 2062 Dollar je Feinunze  ist der Goldpreis seit Anfang August um zeitweise fast 10% abgestürzt. Aber nun deutet einiges darauf hin, dass die Korrekturphase zu Ende geht und der Goldpreis neuen Höhen zustrebt.

Trotz der Verluste der letzten zwei Monate glänzt Gold immer noch mit rund 27% Preisanstieg seit Jahresbeginn.  Die Korrekturphase war also durchaus normal und für die längerfristige „Gesundheit“ des Aufschwungs sogar nützlich. Im August/ September waren es diverse negative Einflüsse gleichzeitig, die den Preisrutsch verursacht haben: Zum einen nahmen viele spekulative Anleger – wie Hedge-Fonds – Gewinne mit, die sie vor allem mit Gold-ETF und -ETC erzielt hatten.

Kauf-Zurückhaltung im Sommer

Damit fiel der größte Preistreiber der Monate zuvor weitgehend aus. Denn die hohe Goldnachfrage stammte vor allem von der Anlegerseite. Zum Teil kaufen die über physische Käufe und zum Großteil über ETF und ETC, also börsengehandelte, mit physischem Gold hinterlegte Produkte. Die Schmuck- und Industrieseite dagegen fragte weniger nach als in den Jahren zuvor, ebenso die Notenbanken, die Gold als Teil ihrer Währungsreserven halten.  Parallel dazu haben zahlreiche Goldminen, die corona-bedingt geschlossen oder nur teilweise in Betrieb waren, ab den Sommermonaten wieder verstärkt produziert. Das hat das Angebot in die Höhe getrieben und so den Preisdruck verstärkt.

Das spricht für höhere Goldpreise

Für ein baldiges Ende der Korrekturphase sprechen jedoch einige gute Gründe:

  • Erstens beginnen die Anleger in den USA und Europa wieder verstärkt Goldmünzen, Barren, ETF und ETC zu kaufen. Sie waren in diesem Jahr die Haupttreiber für den Goldpreis. Nach den Berechnungen des World Gold Council haben Anleger in den ersten neun Monaten 2020 netto bereits so viele Gold-ETF und Gold- ETC erworben wie noch nie in einem ganzen Jahr insgesamt. Einige der großen Investmentbanken wie HSBC raten vermehrt, angesichts der noch lange anhaltenden Nullzinsphase einen Teil der sonst in Anleihen und sonstigen Zinsanlagen steckenden Gelder in Gold und andere Anlageformen umzuschichten.
  • Zweitens steigt auch in Indien und China die Goldnachfrage wieder. Diese beiden Länder sind traditionell wichtige Käufer des Edelmetalls. In der Corona-Krise ist die Nachfrage massiv zurückgegangen. Nun aber wächst das Interesse wieder, in Indien, weil einige Hindu-Feste anstehen, bei denen traditionell Schmuck getragen und verschenkt wird. In China haben die Anleger seit kurzem die Möglichkeit, Gold über ETF zu kaufen. Die Angebote an neuen Gold-ETF nehmen stark zu und ebenso das Interesse der Chinesen.
  • Drittens dürften auch Notenbanken wieder ihre Währungsreserven mit Gold auffüllen. Im bisherigen Jahresverlauf haben vor allem Russland und China, die seit Jahren zu den größten Käufern zählen, ihre Nachfrage weitgehend eingestellt. Da aber beiden Länder in den letzten Monaten wieder erhebliche Devisenreserven aufgebaut haben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Teil dieser Gelder in Gold angelegt wird. Ähnliches gilt für andere Staaten, vor allem ölpreisabhängige aus dem Mittleren Osten.
  • Nicht zuletzt dürften die Corona-Pandemie und politische Entwicklungen für ein verstärktes Gold-Interesse der Anleger sorgen. Sowohl die US-Wahlen als auch der Brexit haben das Potenzial, für große Unsicherheit an den Finanzmärkten zu sorgen – und derartige Zeiten hoher Nervosität sind traditionell gut für den Goldpreis.

Die Chancen stehen deshalb gut, dass sich bei Preisen rund um 1900 Dollar je Feinunze ein Boden gebildet hat, der als Startbasis für eine neue längerfristige Aufwärtsbewegung dienen kann.

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1Kommentar
  1. Ich überlege bereits eine Weile, wie ich mein überschüssiges Geld investieren kann. Daher ist es gut zu wissen, dass die Corona-Pandemie und andere politische Krisen das generelle Interesse an Gold wecken. Vielleicht sollte ich tatsächlich ganz altmodisch einfach Gold kaufen, das gilt ja auch als sicher während eines Krieges.

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