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Gewinnwende lässt Aktienanleger träumen

Das war ein starker Auftakt: Amerikas Aluminiumkonzern Alcoa hat gestern die Ergebnissaison für das zweite Quartal mit einem Paukenschlag eröffnet: Der Gewinn je Aktie legte deutlich stärker zu als erwartet. Und in Deutschland standen dem die Daimler-Zahlen kaum nach. Das lässt hoffen, dass die Berichtssaison den neuen Optimismus an den Börsen weiter schürt.

Selten zuvor war es mit den Gewinnen in den USA so lange abwärts gegangen wie seit dem zweiten Quartal 2015: fünf Vierteljahre in Folge. Das ist der Hauptgrund dafür, dass die Börsen seither nicht mehr vom Fleck gekommen sind. Aber nun ist ein Ende der Leidenszeit in Sicht. Das zweite Quartal 2016 bringt zwar nochmals rote Zahlen – aber dann wird es, so die Prognosen, endlich wieder aufwärts gehen mit den Unternehmensgewinnen. Der gestrige Kursrekord an Wall Street nimmt diese Zuversicht quasi vorweg.

Der lange Rückgang der Gewinne ist zwar zu einem Gutteil dem Öl- und Gassektor zuzuschreiben, der nach dem Ölpreissturz horrende Einbußen hinnehmen musste – aber auch in der übrigen Wirtschaft lief es nicht rund: Alle Branchen, die vom Energiesektor abhängen verbuchten ebenfalls eine Gewinnerosion. Da auch die Banken Ertragsprobleme haben und zudem Börsenschwergewicht Apple seine Prognosen immer weiter zurückschraubte, wird im zweiten Quartal nochmals ein Rückgang der Gewinne um fünf bis sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet. Ab 2017 wird es dann, so die Schätzungen der Analysten, wieder zweistellige Gewinnzuwächse geben. Und da die Unternehmensergebnisse langfristig den Börsentrend bestimmen, wären das gute Nachrichten für Aktienanleger.

In den nächsten Wochen muss es sich zeigen, ob die Story vom Tiefpunkt der Erträge in den USA gerechtfertigt ist. Denn jetzt geht es Schlag auf Schlag mit den Quartalsberichten: in dieser Woche sind einige Großbanken an der Reihe, nächste Woche dann zahlreiche Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Spätestens Ende Juli wird klar sein, ob die Ergebnisse insgesamt deutlich positiv überraschen – was viele nun erwarten -, und vor allem, wie zuversichtlich die Manager die nächsten Quartale einschätzen.

Günstige Daten und Ausblicke der Unternehmen würden auf eine immer noch recht pessimistische Marktstimmung treffen: Sowohl die Großanleger (Blogpost vom 21. Juni) als auch die US-Privatanleger haben im ersten Halbjahr massiv Geld aus Aktien abgezogen, amerikanische Kleinanleger sogar rekordverdächtig viel aus Aktienfonds und -ETFs. Der zurückgestaute Anlagebedarf ist also extrem hoch, sobald die Zuversicht zurückkehrt. Und das könnte die Kurse kräftig und lang nach oben treiben.

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